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Bank von England will mit Normalisierung der Geldpolitik starten

Das Pfund ist recht gesund

Das Pfund ist recht gesund. Copyright: Pixabay
Es sollte zwar nicht der Untergang des Abendlandes werden, aber zumindest eines Teils davon … Die Erwartungen für Großbritannien nach dem Brexit waren düster. Und in der Folge auch für das Pfund. Bisher hat sich wenig davon bewahrheitet. Eine wichtige Rolle spielen dabei aktuelle politische Entscheidungen. Darauf lässt sich wetten.

Totgesagte leben länger – und sogar besser? Bislang haben sich die düsteren Prophezeiungen zu den wirtschaftlichen Folgen des Brexit jedenfalls nicht bewahrheitet. Die britische Wirtschaft läuft. Für dieses Jahr wird ein Wachstum von über 7% erwartet, für das kommende von annähernd 7% – freilich nach einem kräftigen Absturz von fast 10% in 2020.

Überraschungen nach oben sehen wir als möglich an. Voraussetzung ist, dass sich die mutige Entscheidung der Johnson-Regierung zum Wegfall der Corona-Einschränkungen ab 19. Juli als durchhaltbar erweist. Weil das Corona-Virus zwar infiziert, aber kaum noch schwere Verläufe produziert.

Das Pfund zieht an

Eine solche Entwicklung deutet sich zumindest an. Die Anzahl an Corona-Patienten in den britischen Krankenhäusern hat sich zwar – schon vor der Entscheidung – leicht aufgebaut (6.000 im Maximum), geht aber schon wieder zurück und liegt weit unter den Spitzenwerten von Januar (beinahe 40.000). Damit wäre UK insbesondere dem Kontinent, aber auch den USA weit voraus.

Das Pfund zieht in der Folge an (EUR|GBP: 0,845). Die Notenbank hat vor, als eine der ersten aus dem Krisenmodus herauszukommen. Wenn das ein Signal ist, sieht es übrigens nicht gut aus für Festland-Europa. Denn die EZB will bekanntermaßen noch lange an ihrer expansiven Notstands-Geldpolitik festhalten.

Zinserhöhungen im Visier

Im Markt wird für UK jetzt ein erster Zinserhöhungsschritt bereits im Sommer 2022 (also in einem Jahr) erwartet. Er könnte 15 Basispunkte betragen. Weitere dürften dann bis Jahresende folgen. Ende 2022 könnten die britischen Leitzinsen dann bei 0,6% stehen (aktuell: 0,1%). Danach kann dann der Abbau der Notenbankbilanz beginnen. Das heißt: Die Bank dürfte damit beginnen, ihren Bestand an Staatsanleihen schrittweise zu reduzieren. Per Jahresende 2021 liegt dieser bei geplanten 875 Mrd. GBP.

Den Weg hat die BoE bereits beschrieben. Zunächst will sie die Käufe neuer Staatsanleihen (Gilts) einstellen, sobald der Marktzins auf 0,5% gestiegen ist (und dies angesichts der wirtschaftlichen Umstände „angemessen ist“). Bisher war hier von einem Schwellenwert von 1,5% die Rede. Ab 1% Marktzins will die Bank von England dann mit Verkäufen von Gilts aus ihrem Bestand starten. Von einem solchen Signal träumt die Eurozone. Denn man muss es sich leisten können (und wollen).

Infaltionserwartungen hochgezogen

Die britische Notenbank reagiert damit auch auf die anziehende Inflationsrate. Zwar verneint auch die BoE wie die allermeisten Analysten, dass die Preissteigerungen in diesem Sommer von Dauer sind. Für 2022 geht sie jetzt aber immerhin von +2,5% im Jahresdurchschnitt aus (bisher 2,0%). 2023 soll sich die Rate dann wieder bei 2% einpendeln. Und für das 4. Quartal 2021 hat sie die Erwartung kräftig von 2,5% im Mai auf 4% nach oben gezogen.

Fazit: Wir bleiben long beim Pfund. Die Risiken liegen sicherlich in der Politik. Stellt sich Johnsons Entscheidung zur Aufhebung der Corona Maßnahmen als falsch heraus, muss UK erneut in den Lockdown. Dann wird auch das Pfund leiden. Somit ist es eine Wette auf (oder vielmehr gegen) Corona.

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