Der Dollar zieht weiter an
Der Handelskrieg ist nun eine Tatsache. Nachdem die USA Strafzölle verhängt hatten, zogen Kanada, Mexiko, die Eurozone und China mit Vergeltungsmaßnahmen nach. Bereits damit ist die US-Politik in einem wichtigen Punkt gescheitert. Denn die Trump-Administration (namentlich Trump-Berater Peter Navarro) hatte sich öffentlich darauf festgelegt, dass kein Handelspartner diesen Schritt wagen würde. Der US-Markt sei einfach zu wichtig.
Nun ist unklar, wie es weiter gehen soll. Wird verhandelt oder – was den Ankündigungen eher entspräche – eskaliert? Ebenso verunsichernd ist die Unklarheit über die Ziele; vor allem gegenüber China, dem abwechselnd unfaire Handelspraktiken, der hohe bilaterale Überschuss, der mangelnde Schutz geistigen Eigentums oder das Programm „Made in China 2025" vorgehalten werden. Sicher ist nur, dass Chinas Führung gegenhalten wird.
Eskalation erwartet
Insofern spricht viel für eine weitergehende Eskalation. Nach Schätzung der UBS könnte sie die US-Wirtschaft bis zu 2 Prozentpunkte Wachstum kosten. Vor allem, wenn die angedachten Autozölle realisiert werden. Das liegt allerdings noch ein gutes Stück in der Zukunft.
Vorläufig profitiert der Dollar gleich doppelt. Zölle und die veränderte Unternehmens-Besteuerung stoßen zunächst die Substitution von Importen an. Das ergibt ein Wachstumsplus, weiter steigende Zinsen und wachsende Dollar-Nachfrage aus Sicherheitsmotiven.
Fazit: Wir sehen einen bis ins nächste Jahr hinein starken Dollar. Die Fristen werden mit der Eskalation im Handelskrieg unsicherer.
Empfehlung: Wir ziehen kurzlaufende Anlagen vor; Treasuries mit 2 Jahren Laufzeit und 2,6% Rendite halten wir für attraktiv.