Der Euro auf dem Boden der Tatsachen
Der aktuelle Datenkranz zeigt, dass es mit Europa nicht ganz so steil aufwärts geht, wie es mancher erträumt hat. Sowohl bei den Infektionszahlen als auch den Konjunktur-Indikatoren gibt es Rückschläge. Sie brechen den Aufschwung zwar nicht. Aber sie bremsen ihn doch merklich.
So enttäuschen vor allem die Einkaufsmanager-Indizes. Auch wenn sie sich knapp oberhalb der Wachstumsschwelle halten können. Der Gesamtindex fiel von 54,8 auf 51,6 Punkte recht deutlich zurück. Vor allem der Index der Dienstleister zeigt mit 50,1 Punkten Stagnation an. Insbeesondere die Aufträge aus dem Auslands erweisen sich in diesem Sektor als schwach.
ifo-Index überrascht positiv
Daneben gibt es aber auch positive Überraschungen. Dazu gehört der deutsche Ifo-Index. Er deutet weiter auf Erholung. Unterm Strich bleibt so ein Aufschwung. Auch wenn dieser flacher verläuft als zunächst erhofft.
Hinzu kommen politische Belastungen für den Euro. Der Haushaltsstreit zwischen EU-Parlament und EU-Rat ist noch nicht ausgestanden. Wohlgemerkt: Es muss gar nicht zur offenen Ablehnung des Etats durch das Parlament kommen; es reicht der öffentliche Disput. Dies würde das Risiko einer gegenseitigen Blockade der EU-Gremien erkennen lassen. Das würde den positiven Eindruck und die Stimmung für den Euro beseitigen.
Geldpolitik gibt keine Impulse
Von der Geldpolitik ist keine Unterstützung für den Euro zu erwarten. Somit kann allenfalls eine Schwäche der anderen Währungen den Euro noch gut aussehen lassen.
Fazit: Der Euro ist als Anlagewährung aufgrund der negativen Zinsen weiter unattraktiv. Die Aussicht auf weitere Währungsgewinne ist äußerst gering.
Empfehlung: Positionen in fremder Währung sollten dann abgesichert werden, wenn es länderspezifische Risiken (wie etwa bei Lira, Rubel oder Rand) gibt.