Der Yen unter anhaltendem Aufwertungsdruck
Auch für die japanischen Währungshüter der Bank of Japan (BoJ) ist der Außenwert zum Hindernis auf dem Weg zum Inflationsziel geworden. Der starke Yen unterstützt die deflationären Tendenzen. Das hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Inflationsziel von 2% seit einem Vierteljahrhundert (abgesehen von kurzfristigen Steuereffekten) verfehlt wird. Zuletzt wurden 0,2% notiert und eine Kernrate von -0,5%.
Allein die Inflationsdifferenzen zugunsten des Yen gegenüber den meisten Währungen sorgen für einen Aufwertungsdruck. Mehr noch als für die EZB gilt für die BoJ, das längst alle Instrumente für einen expansive Geldpolitik bis zum Anschlag genutzt wurden. Dies, ohne damit einen nachvollziehbaren Effekt zu erzielen. Von daher kämen Interventionen auf dem Devisenmarkt gegen die eigene Währung gelegen. Denn damit lassen sich erneut große Yen-Beträge in den Markt bringen.
Respekt vor Gegenmaßnahmen der USA
Allerdings lauert hier die Gefahr, in neue Auseinandersetzungen mit den USA zu geraten. Die aktuell amtierende Trump-Administration würde gerade jetzt im Wahlkamp auf Interventionen mit Gegenmaßnahmen bis hin zu neuen Zöllen reagieren. Das wäre aus Sicht Tokios völlig kontraproduktiv . Das ist wohl einer der Gründe, warum sowohl die Notenbankchef Kuroda als auch der neue Regierungschef Suga sich bei diesem Thema zumindest öffentlich stark zurück halten. Klar ist aber auch: Ohne zusätzlichen Maßnahmen bleibt der Yen unter einem permanenten, leichten Aufwertungsdruck.
Fazit: Wir sehen einen im Trend leicht aufwertenden Yen.
Empfehlung: Darauf kann man mit Derivaten auf einen zu Dollar, Euro und Pfund starken Yen wetten. Infrage käme das bereits vorgestellte Endlos-Zertifikat der DZ Bank (DE000DZZ6W18) dessen Basis- und Knock-Out-Preis bei 112,39 Yen je Dollar nicht sobald berührt wird.