Die Fed verpasst dem Dollar eine kalte Dusche
Die US-Notenbank hat dem Dollar einen Schlag versetzt. Es waren die überraschend deutlichen Hinweise von Fed-Chef Jerome Powell und seines Vize Richard Clarida, dass eher Zinssenkungen als weitere Zinsanhebungen auf der Tagesordnung stehen, die den Dollar geschwächt haben. Das Signal spricht für sich: Wenn der aktuelle Leitzins (rechnerisch 2,375%) als zu straff und bremsend eingeschätzt wird vor dem Hintergrund einer Inflationsrate, die stabil knapp unter dem Ziel von 2% liegt, dann kann es um das Wachstumspotenzial der US-Wirtschaft nicht besonders gut bestellt sein.
Dazu passt die Nachricht, dass die US-Zinskurve inzwischen invers verläuft. Der 3-Monatssatz beträgt 2,31%, die Rendite der 10jährigen T-Bonds 2,12%. Seit Anfang der 90er Jahre gab es drei solche Inversionen. Es folgte jeweils eine Rezession. Sachliche Gründe für eine Rezession liefert vor allem die Politik der Trump-Administration, die keine klare Linie jenseits der PR-Erfordernisse verfolgt. Die Handelskonflikte mit China und neuerdings auch wieder mit Mexiko schaden der US-Wirtschaft selbst. Sie wird von Trump faktisch mit einer Strafsteuer belegt, wenn sie die effizienteren Zulieferer im Ausland nutzt. Das kostet in jedem Fall internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die jüngste Handelsbilanz weist nicht zufällig rückläufige US-Exporte aus.
Fazit: Der Dollar ist schwächer als erwartet; aber er ist noch nicht schwach. Dank seines Vorsprungs bei den Ertragsraten gegenüber dem Euro ist er immer noch die interessantere Anlagewährung
Empfehlung: USD halten, nicht mehr ausbauen.