Die Marschroute für die Zeit nach Corona
Am kommenden Freitag wird in Peking die Sitzung des Volkskongresses nachgeholt. Sie war turnusmäßig im März, kurz nach dem chinesischen Neujahrsfest, fällig. Hier verkündet die Führung das wirtschaftspolitische Programm und vor allem das Wachstumsziel für das neue Jahr.
Schon im Vorfeld ist klar, dass Staatschef Xi Jinping erneut eine stark auf Expansion ausgerichtete Linie vorgeben wird. Die spannende Frage ist nur: Welche Hebel sollen genutzt werden, um die Schlagzahl der Wirtschaft wieder zu erhöhen? Die monetäre Lockerung würde die ohnehin hohe Verschuldung weiter nach oben treiben. Allerdings handelt es sich nach wie vor weitgehend um eine innere Verschuldung. Kredite in fremder Währung machen weniger als 5% der chinesischen Gesamtverschuldung aus. Von daher wäre es naheliegend, auch in China Schulden des Fiskus und der Staatsbetriebe durch ein QE-Programm zu monetisieren. Und zugleich Spielraum für erweiterte Staatsausgaben zu schaffen.
Der Yuan macht der chinesischen Führung keine Sorgen
Die potenzielle Schwächung des Yuan durch die erwartete expansive Ausrichtung dürften kaum eine Rolle spielen. Die Verantwortlichen in Peking haben bislang klar auf eine stabile Währung gesetzt und haben auch weiterhin die Mittel, den Yuan stabil zu halten. Dies würde die ohnehin angestrebte Gewichtsverlagerung zum privaten Konsum unterstützen.
Fazit: Die starke Neigung zu stabilen Verhältnissen kommt den Investoren entgegen, die mit Yuan-Papieren auch bei kurzen Laufzeiten positive Renditen erzielen können, ohne allzu große Währungsrisiken damit einzugehen.
Empfehlung: Die noch bis Ende November (etwa 6 Monate) laufende, auch in Deutschland gehandelte Staats-Anleihe mit 3,4% Kupon (HK0000274099) bietet eine nominale Rendite von rund 1,8%.