Die Notenbank strafft die Zinsen durch die Hintertür
In Japan wird die Konjunktur erkennbar schwächer. Die Währungshüter Japans dürften dennoch an ihrer verdeckten Straffung der Zinsen festhalten. Diese kommt gewissermaßen durch die Hintertür. So sollen Teile der Einlagen bei der Notenbank vom Negativzins ausgenommen werden. Zudem wurde der Spielraum der Renditen für Staatsanleihen mit 10jähriger Laufzeit wieder etwas weiter nach oben (bis 0,2%) erweitert. Hintergrund sind die Risiken innerhalb des Bankensektors durch die anhaltenden Nullzinsen. Diese Schritte sollten dem Yen ein wenig Auftrieb geben.
Allerdings bleibt unsicher, wie weit diese Politik getrieben werden kann. Dazu reicht ein Blick auf die schwache Verfassung der japanischen Wirtschaft. Die wird vom schwächeren Wachstum in China aber auch in der Eurozone gebremst, weil deren Nachfrage nach japanischen Waren sinkt. Per Januar ging es um -8,4% zum Vorjahr abwärts. Und die demnächst fälligen Zahlen per Februar dürften ähnlich ausfallen. Das Schwächesignal durch den Rückgang der Einkaufsmanager-Indizes wurde jetzt auch den rückläufigen Ordereingang (-2,9% zum Vorjahr) bei den Maschinenbauern bestätigt. Die Industrieproduktion war bereits in den letzten Monaten rückläufig.
Fazit: Wir erwarten aufgrund der verdeckten Straffung einen zum Euro etwas festeren Yen, sehen aber keine relevanten Anlagechancen bei Festverzinslichen auf Yen-Basis.