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Währungen

Die Region Asien: Unruhe und Belebungen

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Indien, Korea, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Überraschung

Indiens Währungshüter haben die Märkte mit ihrem einstimmigen Beschluss, die Zinsen unverändert zu lassen, überrascht. Diese hatten eine Senkung um 25 Basispunkte auf 6,00% erwartet. Die Geldpolitiker signalisieren damit, dass der Schock durch den wenig gelungenen Austausch von Bargeldbeständen (siehe FD 25.11.) allenfalls kurzfristig die Dynamik der Wirtschaft bremsen kann. Damit liefert die Notenbank RBI eine verhältnismäßig optimistische Einschätzung. Der Einkaufsmanager-Index der für Indien wichtigen Dienstleister ist zuletzt von 54,5 Punkte auf 46,7 Punkte unter die Expansionsschwelle abgestürzt. Er deutet rückläufige Geschäfte an. Der Index der verarbeitenden Industrie hielt sich dagegen trotz eines Rückgangs von 54,4 Punkten auf 52,3 Punkte über der roten Linie. Das 3. Quartal hatte mit 7,3% Wachstum etwas mehr Zuwachs als das Vorquartal (7,1%), aber weniger als erwartet (Konsens 7,5%) erbracht. Angetrieben wurde die Wirtschaft vor allem von privaten Konsum und der staatlichen Nachfrage. Die privaten Investitionen waren dagegen rückläufig und verhinderten höheres Wachstum. Raum für weitere Zinssenkungen ergibt sich nicht zuletzt aufgrund der gesunkenen Inflation. Das zeigt der Blick auf die in Indien stark beachteten Großhandelspreise mit +3,4% bzw. die Konsumentenpreise mit +4,2%.

Fazit: Die Rupie wird aufgrund der unverändert starken Verfassung der indischen Wirtschaft weiter leicht zulegen. Die RBI wird ihren eher straffen Kurs fortsetzen.

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h2>Nun auch noch eine politische Krise

Die Unruhe um die vor der Ablösung stehende Präsidentin Park Geun-hye trifft Korea in einer schwierigen Lage. Das Wachstum ist bereist zurückgegangen. Von 0,8% im zweiten auf 0,6% im dritten Quartal (jeweils zum Vorquartal). Im Jahresvergleich fiel es von 3,3% auf 2,6%. Die Industrieproduktion ist schwach, in Kernbereichen rückläufig. Die Kapazitätsauslastung der Wirtschaft sinkt. Der private Konsum ist ebenfalls rückläufig. Hinzu kommt die dank des gedrückten Yen stärkere japanische Konkurrenz. Sie belastet den Export. Das politische Gegensteuern fällt schwach aus. Die Politik ist mit sich selbst beschäftigt. Die Notenbank hätte allerdings noch Spielräume für eine weitere Lockerung der Leitzinsen von aktuell 1,25%. Denn die Inflationsrate beträgt nur 1,3%. Die Währungshüter ließen bisher allerdings keine Neigung in diese Richtung erkennen.

Fazit: Trotz der öffentlichen Zurückhaltung der Währungshüter dürften Spekulationen über Zinssenkungen weiter auf den Won drücken. Erschwerend hinzu kommt die Belastung durch die politische Krise.

Wie teuer wird Najib?

Die Wirren um die internationalen Korruptionsermittlungen gegen Regierungschef Najib Razak im Zusammenhang mit dem Staatsfonds 1MDB beginnen offenbar die wirtschaftlichen Fakten zu überlagern. Die ausländischen Investoren ziehen sich zurück. Das schlägt sich nicht zuletzt in einer seit Juli anhaltenden Schwäche des Ringgit nieder. Die aktuelle Stimmung in der Wirtschaft ist schlecht, wie der weiter fallende Indikator der Notenbank anzeigt – obwohl die Rahmendaten keinesfalls negativ wirken: Die Industrieproduktion legt weiter zu, vor allem die exportorientierte Elektronikindustrie wächst fühlbar. Der private Konsum legt ebenfalls zu. Das 3. Quartal brachte mit 4,3% Zuwachs zum Vorjahr ebenfalls ein gutes Ergebnis. Zudem liegt die Inflation mit zuletzt 1,4% immer noch niedrig und lässt Raum für weitere Lockerungen der Geldpolitik.

Fazit: Der Ringgit wird aufgrund der politischen Belastungen schwach bleiben.

Schwache Erholung

Die thailändische Wirtschaft sieht eine flache Erholung. Das Wachstum ging im 3. Quartal auf 3,2% leicht zurück (zuvor 3,5%). Schwach ist vor allem der Tourismus. Neben den Anschlägen in den Touristenzentren richtet mittlerweile auch der Regulierungswahn der Militärs Schaden an, die die Spaßgesellschaft moralisch zähmen wollen. Impulse gehen eher vom privaten Konsum aus, der von staatlichen Transfers angeschoben wird. Der direkte Staatsverbrauch macht sich ebenfalls bemerkbar. Dass die Dynamik dennoch überschaubar bleibt, lässt sich an der mit zuletzt 0,6% weiter unter der Zielzone 1%-4% liegende Inflation ablesen.

Fazit: Der Baht hat sich zuletzt zum Euro erholt. Das dürfte aber kaum nachhaltig sein.

Unruhe am Goldmarkt

In Vietnam wächst offenbar wieder das Misstrauen gegen die Währung. Der inländische Goldpreis liegt weit über der internationalen Notierung. Diese Spannungen dürften sich bald auf den Devisenmarkt übertragen und den Dong unter Druck bringen. Vietnam gehört sicher zu den Verlierern der Entscheidung, das TPP-Projekt zu stoppen. Zudem hat sich die internationale Lage für das Land bereits insoweit verschlechtert, als die Zuflüsse aus privaten Transfers (Überweisungen von Beschäftigten im Ausland) abnehmen und damit die Finanzierung der Defizite erschweren.

Fazit: Der Dong dürfte eher schwächer werden.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
IndienINR71,6871,571,35Sicher
3m-Zins6,256,055,85
KoreaKRW1.2361.2501.265neutral
3m-Zins1,541,501,45
MalaysiaMYR4,684,794,91neutral
3m-Zins3,373,393,39
Thailand
THB37,8137,9538,01
neutral
3m-Zins1,601,601,60
VietnamVND23.98924.40024.900neutral
3m-Zins4,734,854,95
  • INR: Die straffe Ausrichtung der RBI sorgt für eine stabile Rupie.

  • KRW: Die bescheidene Konjunktur und die Wirren um Präsidentin Park bremsen den Won.

  • MYR: Der Korruptionsskandal um den Regierungschef belastet den Ringgit.

  • THB: Thailand bleibt unter seinen Möglichkeiten, was den Spielraum für den Baht begrenzt.

  • VND: Bei Vietnams Bürgern kommt offenbar neues Misstrauen auf, was den Dong drücken wird.

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