Die Währung als Stütze
Chinas Wachstum geht zu Lasten der Währung. Immerhin brachte das 2. Quartal ein Plus von 6,2%. Das war nur knapp unter den Erwartungen (Konsensschätzung 6,3%), nachdem für das Vorquartal noch 6,4% notiert worden waren. Der Statistik zufolge war es das aber schwächste Wachstum seit 27 Jahren.
Indes sind auch 6,2% reales Wachstum immer noch ein höchst beachtliches Ergebnis im internationalen Vergleich. Vor allem bei einer so großen Volkswirtschaft wie der chinesischen. Die Impulse kommen offenbar von der Binnennachfrage. Die Einzelhandelsumsätze mit Konsumgütern legten um 8,4% zu. Offenbar waren dabei vor allem höherwertige Güter gefragt. Dazu gehört etwa Unterhaltungselektronik. Auch das Tempo der Industrieproduktion zog zuletzt wieder an. Die Zuwachsrate stieg von 5,0% auf 6,3%. Demgegenüber war der Zuwachs bei den Anlageinvestitionen schwächer und lag mit 5,8% unter dem Durchschnitt.
Die Inflation zeigt sich stabil
Die Inflation blieb zuletzt (Juni) mit 2,7% unverändert. Die Zahl deutet aber ebenfalls auf eine Belebung der Binnennachfrage hin. Denn seit dem 1. Quartal gab es einen erkennbaren Anstieg vom Tiefpunkt bei 1,5% im März. Auch die Einkaufsmanager-Indizes deuten in diese Richtung. Der Index der (stärker exportorientierten) verarbeitenden Industrie ist weiter gefallen. Er liegt mit 49,4 Punkten unter der Expansionsschwelle. Ebenso hat sich die Dynamik im Dienstleistungsbereich zwar abgeschwächt (52 nach zuvor 52,7 Punkten). Sie liegt aber klar weiter auf Wachstumskurs.
Die Auswirkungen des Handelskonfliktes zeigen sich natürlich in der Handelsbilanz. Diese wies (auf Dollarbasis) zuletzt einen Rückgang der Exporte aus (-1,3% zum Vorjahr). Das ist allerdings auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. In Yuan gerechnet legte der Export um 6,1% zu.
Fazit: Chinas Wachstum wächst immer noch stark weil gezielt gestützt wird. Das geht allerdings auf Kosten des Yuan (aktuell: 7,74 EUR|CNY), der schwach ist und es auf längere Zeit auch bleiben wird.