Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1739
Zentralbanker rätseln über Konjunkturdaten

EZB hat Angst vor Stagflation

Europäische Zentralbank. © Michael Zegers / imageBROKER / picture alliance
Die europäischen Geldhüter machen sich zunehmend Sorgen über die Konjunkturentwicklung. Das zeigt das jüngste Sitzungsprotokoll der EZB. Die Aussagen deuten darauf hin, dass die Geldhüter sogar dann eine Zinspause einlegen werden, wenn die Inflation zu hoch bleibt. Das hätte Konsequenzen für den Euro.
Die Zentralbanker im Eurotower rätseln sich durch die aktuellen Konjunkturdaten, scheinen die Inflation aber nach wie vor zu unterschätzen. Das zeigt das gerade veröffentlichte Beratungsprotokoll der Europäischen Zentralbank (EZB). So zeigt das Protokoll der Juli-Sitzung, dass die "Geldhüter" zunächst nicht davon ausgegangen waren, die Zinsen erneut anzuheben. 

Die "Geldhüter" gehen auch weiterhin davon aus, dass die Inflation schon bis zum September deutlich und zügig zurückgeht. Der Rückgang soll so kräftig sein, dass die Inflation schon bald das Zielniveau (langfristig 2%) erreichen soll. Bisher sprechen die aktuellen Daten kontinuierlich gegen die Annahmen der EZB-Experten. Die Prognose für die Inflation im August liegt für Deutschland bei 6,4%, so Goldman Sachs.

EZB hat Sorge vor einer Stagflation

Die größte Sorge der EZB ist, dass die Eurozone in eine Stagflation abgleiten könnte (FK vom 31.08.). Aus dem Protokoll ist zu entnehmen, dass die EZB der Konjunktur voraussichtlich ein größeres Gewicht beimessen wird als der Inflationsbekämpfung. Denn die Erwartung einer Rezession oder Stagnation ist mit einer rückläufigen Inflationsrate verbunden. Da die EZB ohnehin keine Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale sieht, räumt ihr diese Argumentation die Möglichkeit ein, im September die Zinsen nicht zu erhöhen, um die Konjunktur zu unterstützen. 

Wir erwarten daher, dass die EZB im September auf der Zinsseite pausiert und sich Zeit kauft, die Konjunkturentwicklung abzuwarten. Der Preis dafür wird sein, dass die Inflation relativ hoch bleiben wird. Ohnehin halten wir die Hoffnungen der EZB, dass es keine Lohn-Preis-Spirale geben wird, für etwas optimistisch. Denn der Fachkräftemangel und die absehbare Verrentungswelle wird Unternehmen dazu bewegen, auch in der Krise so lange wie möglich Personal zu halten. Das allerdings bedeutet auch, dass die Margen der Unternehmen unter Druck kommen und spürbarer Lohndruck bestehen wird.  
Fazit: Die EZB unterschätzt die Inflation weiterhin, wird der Inflationsbekämpfung aber weniger Gewicht geben als der Konjunkturstützung. Das wird den Euro belasten. Denn der Realzins könnte im letzten Quartal weiter ins Negative abrutschen und der US-Dollar hat gut 200 Basispunkte Zinsvorsprung. Der USD hat relativ weiter Rückenwind und läuft in Richtung 1,07 EUR|USD.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zölle gegen chinesische Subventionen geplant

EU will China sanktionieren

Die EU Wird mit Zöllen auf die weiter steigenden chinesischen Exporte in die EU reagieren. Denn der Exporterfolg chinesischer Unternehmen beruht teilweise auch auf den sehr hohen Subventionen, die China seinen Unternehmen gibt. Die Handelskonflikte mit dem Reich der Mitte werden zunehmen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Hamburger Sparkasse AG in der Ausschreibung

Die Haspa hat Lust auf Stiftungen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Hamburger Sparkasse – Haspa genannt – ist die mit Abstand größte Sparkasse Deutschlands und tritt entsprechend mit ordentlich Manpower auf. Selbstbewusst teilt sie auf ihrer Website mit, dass sie einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Hamburg sei und gesellschaftliches Engagement fördere. Sowohl für Privat- wie für Firmenkunden sei man die Nummer eins in der Metropolregion. Auch was Stiftungen betrifft biete man ein großes Servicepaket. Das klingt gut aus Sicht der Stiftung Fliege.
  • Buntes Land, graue Medien

Verfassungsgericht: Kritische Kommentare erlaubt

Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung zum zweiten Mal ausgebremst. Erst musste es die Ampelkoalition in Haushaltsfragen auf den korrekten Weg zwingen. Nun hat das oberste Gericht der Regierung untersagt, einen kritischen Kommentar eines Journalisten gerichtlich zu verbieten. Dieses Novum ist aber nur ein Mosaik-Steinchen in einer ganzen Reihe von Versuchen, kritische Berichterstattung zu unterbinden, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann
Zum Seitenanfang