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Emerging Markets geraten durch US-Zinspolitik unter Druck

Indonesiens Geldhüter zur Straffung gezwungen

Der Anstieg der US-Zinsen verändert die Fließrichtung der internationalen Kapitalströme. In den Emerging Markets macht das eine Straffung der Geldpolitik erforderlich. Indonesiens Währungshüter vollzogen deshalb jüngst den siebenten Zinsschritt in Folge.

Indonesiens Geldhüter sorgen sich um das außenwirtschaftliche Gleichgewicht. Deshalb vollzog die Notenbank kürzlich den 7. Zinsschritt in Folge. Es ging um 25 Basispunkte auf jetzt 6% für den zentralen 7-Tage-Pensionssatz aufwärts. Im Mai lag der Zins noch bei 4,25%. Damit sollen das Defizit der Leistungsbilanz begrenzt und die Rupiah stabil gehalten werden.

Der Handlungsdruck entsteht durch die steigenden US-Zinsen. Sie haben eine Umkehr der Fließrichtung der internationalen Kapitalströme ausgelöst. Indonesien ist auf Zuflüsse angewiesen. Daraus ergibt sich eine laufende Straffung der nationalen Geldpolitik, um den von der USA ausgehenden Druck auf die EM-Währungen und damit auch die Rupiah abzufedern.

Finanzreserven werden aufgestockt

Hinzu kommt: Die Währungshüter straffen auch quantitativ. Die Sätze sowohl der konventionellen Mindestreserve als auch des speziellen „macroprudential liquidity buffer", eine obligatorische konjunkturelle Reserve, wurden von zunächst 4% auf jetzt 7% erhöht. Jeweils zusammen genommen und bezogen auf die Einlagen.

Damit werden die freie Liquidität und der Kreditspielraum der Banken deutlich begrenzt. Die Inflation spielt für diese Straffung keine nennenswerte Rolle. Sie liegt mit zuletzt 3,2% knapp unterm Ziel (3,5%) und damit sicher innerhalb des Toleranzbereichs von 2,5% bis 4,5%. Die innere Stabilität ist also gegeben.

Die Währungshüter reagieren auf die Gewichtsverlagerung innerhalb des Wachstumstrends. Dieser Trend liegt seit 2014 stabil um 5%. Die Schwankungen sind gering. Allerdings stützt sich das Wachstum immer stärker auf die Binnennachfrage und dort wiederum auf die staatlichen Investitionen. Demgegenüber verliert der Export an Dynamik und damit an Gewicht.

Fazit: Angesichts dieser Rahmenbedingen bleibt Indonesien ein interessantes Anlageziel; zumindest als Teil der ASEAN-Region.

Empfehlung: Titel sowohl der exportorientierten Industrie als auch eher konsumnahe Unternehmen sollten bei längerfristig orientierten Anlegern im Fokus stehen. Auch die Festverzinslichen auf Rupiah-Basis sind einen Blick wert. Dreijährige Papiere bieten derzeit 7,64% Rendite und damit eine beachtliche Risikoprämie. Selbst Kurzläufer mit 6 Monaten bieten immer noch 6,14%. Angesichts der ausgesprochenen Stabilitätsorientierung der Politik in Jakarta können diese Papiere einen beachtlichen Beitrag zum Bondportfolio liefern. Daneben gibt es auch eine noch 15 Monate laufende Dollar-Anleihe (USY20721AQ27) mit rund 3,6% Rendite bei einem Baa1-Rating.

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