Konjunkturprogramm auf Kredit
Die Regierung in Tokio hat ein neues Konjunkturprogramm aufgelegt. Mit dem sollen umgerechnet etwas mehr als 100 Mrd. Euro durch zusätzliche Staatsnachfrage in den Wirtschaftskreislauf gedrückt werden.
Zweck der Übung: Die Bremseffekte der Erhöhung der Mehrwertsteuer sollen kompensiert werden, weil offenbar ohne Gegensteuern eine solide Rezession droht. Die als Konsolidierungsschritt von Beginn an von Regierungschef Abe mit den berühmten drei Pfeilen eingeplante Steuererhöhung muss durch neue Schulden kompensiert werden.
Fortschritt sieht anders aus. Aber die exorbitante Staatsverschuldung Japans hat weiterhin kaum Einfluss auf die Bewertung des Yen, weil es sich nach wie vor fast ausschließlich um inländische Verbindlichkeiten handelt. Zudem sind die Staatsschulden in Höhe von rund 270% vom BIP durch ein komplexes Geflecht aus Kreditbeziehungen zwischen staatlichen Agenturen soweit gestreut und gestückelt, dass deren Wirkung auf die Finanzmärkte minimiert wird.
Gefährlich wird es erst, wenn Japan - etwa durch die Demografie bedingt - dauerhaft hohe Defizite der Leistungsbilanz finanzieren und dann ausländische Investoren überzeugen muss. Dann werden die Renditen wohl steigen.
Fazit
Der Aufwertungstrend des Yen ist trotz der Korrektur der vorigen Wochen ungebrochen. Wir halten die Spekulation auf einen steigenden Yen nach wie vor für die plausibelste Strategie, umzusetzen z. B. mittels Optionsscheinen oder ETF, die auf die Yen-Entwicklung abstellen.