Normalisierung
Der Eurokurs normalisiert sich zum Dollar. Das hat aufschlussreiche Konsequenzen.
Ein Blick auf den langfristigen Verlauf der Parität zeigt, dass die jüngsten Entwicklungen der Euro-Bewertung gemessen am Außenwert lediglich eine Normalisierung darstellen. Der (nominale) Außenwert beider Währungen liegt jetzt auf einem Niveau, das sich um weniger als 5% vom Ausgangswert vor rund 15 Jahren unterscheidet. Die Konsequenzen sind interessant: Diese Normalisierung erweist sich für die US-Wirtschaft als fühlbare Belastung, die auf die Wachstumsaussichten drückt. Demgegenüber erweist sich die Normalisierung für die Eurozone als echte Konjunkturstütze. Dieser Befund stellt der US-Wirtschaft und ihrer Wettbewerbsfähigkeit ein schlechtes Zeugnis aus. Sie hat offenbar (bezogen auf konstante Paritäten) an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Und die können nicht durch eine lockerere Geldpolitik oder Abwertungen beseitigt werden.
Fazit: Die USA hat durchaus fühlbare strukturelle Probleme, die sich auch in den wachsenden sozialen und ethnischen Spannungen niederschlagen.