Ölpreisrückgang macht Haushalt zu schaffen
Nigeria kämpft mit dem Rückgang des Ölpreises. Die Zentralbank sieht das als Chance.
Der Naira dürfte kurzfristig unter Druck kommen. Gründe sind illegale Geldströme in die Nachbarstaaten Nigerias und der Ölpreisverfall. Er führt der Internationalen Energie Agentur (IEA) zufolge langfristig zu niedrigen Ölpreisen (um 50-60 Dollar/barrel). Das stellt Ölförderstaaten wie Nigeria vor Probleme. Dessen Haushalt wäre laut aktuellen IWF-Schätzungen erst bei 123 Dollar/barrel ausgeglichen. Das sehen die Währungshüter Nigerias als Chance. Sie schränken die Vergabe von Devisen für Importe bestimmter Güter gezielt ein. Auf diese Weise wollen sie die Produktion im Inland ankurbeln. Konkret geht es um traditionelle Agrarprodukte, deren Produktion sich leicht hochfahren ließe. Die Notenbank CBN will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie will die mit einer Abwertung des Naira im Gefolge des Ölpreiseinbruchs drohende Inflationswelle auffangen, um den Naira auf Kurs zu halten. Zudem erweist sich der Nicht-Öl-Sektor als effizienter und wachstumsstärker als das Ölgeschäft Nigerias. Die Umschichtung soll Wachstum und Beschäftigung anregen.
Fazit: Ob die Importsubstitution gelingt, bleibt abzuwarten. Die tief verwurzelte Korruption und die einflussreichen Mafiastrukturen stehen dem entgegen. In jedem Fall ist Druck auf die Währung zu erwarten.