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Emerging Markets werden zunehmend risikoreicher

Flucht in Sicherheit drückt Zinsen

Politische Risiken veranlassen viele Investoren dazu, ihr Geld aus den Emerging Markets abzuziehen. Auch die Entscheidungen über die Nachfolge der EZB-Präsidentschaft drücken die Zinsen nach unten.

Die wachsenden Sorgen vor einem Finanz-Flächenbrand in den Emerging Markets drücken die Renditen hierzulande kräftig. Das schrittweise Umschichten in Sicherheit schiebt die deutschen Zinsen über alle Laufzeiten wieder spürbar nach unten.

Die Rendite für 10-jährige deutsche Staatsanleihen ist erneut auf 0,33% gefallen. Vor einem Monat lag sie knapp unter 0,50%. Am kurzen Ende notieren die Zinsen konstant im negativen Bereich. Für 3 Monate liegen sie bei -0,59%. Die Zinsstrukturkurve flacht sich damit wieder sichtbar ab.

Die Flucht in Sicherheit zeigt sich auch in der Differenzierung der Renditen innerhalb Europas. Während die deutschen und französischen Renditen sinken, klettern beispielsweise die italienischen steil an. Die zehnjährige Rendite liegt inzwischen bei 3,25%.

Deutscher Verzicht auf EZB-Präsidentschaft drückt Zinsen

Unterdessen hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Anspruch auf den EZB-Chefposten aufgegeben. Das deutet darauf hin, dass dem Nachfolger an der Spitze der Europäischen Zentralbank die Möglichkeit gegeben werden soll, einen eher opportunistischen Kurs in Richtung Normalisierung der Geldpolitik zu fahren (FB vom 23.08.18.).

Die EZB wird nur sehr zögerlich ihre Fahrtroute anpassen. Daran ändern auch die jüngsten Aussagen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny nichts. Der Österreicher hatte vor wenigen Tagen ein zügiges Ende der ultralockeren Geldpolitik gefordert und vor allem das Ende der Strafzinsen für Banken (-0,4% für Einlagen bei der Zentralbank) ins Gespräch gebracht. Doch Nowotny hat auch gleich einen „Abfangjäger" aufsteigen lassen: Die Normalisierung der Geldpolitik dürfe nicht „ohne Rücksicht auf politische Entwicklungen" erfolgen. Insbesondere mit Blick auf die Schuldensituation in Italien werden sich die Geldhüter mit Zinserhöhungen weitere Zeit lassen.

Die in der Eurozone auf 2% gestiegene Inflation wird von den Währungshütern entsprechend ausgelegt werden. Denn der EZB-Rat fokussiert auf die Kerninflation (ohne Energie- und Rohstoffpreise). Diese liegt mit 1,0% noch deutlich unter dem EZB-Ziel – und sie war zuletzt sogar leicht rückläufig (zuvor 1,1%). Daher sind Zinsschritte nach oben noch nicht angezeigt.

Fazit: Das Finanzierungsumfeld für Unternehmen bleibt günstig. Die Krise der Emerging Markets führt zu besonders angenehmen Konditionen. Das dürfte aber nur ein kurzfristiger Sondereffekt sein. Ein baldiger Schub der Konditionen zurück in Richtung 0,50% für Zehnjährige ist nicht unwahrscheinlich.

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