Davongekommen
Weder Deutschland noch die Eurozone schlittern in eine neuerliche Rezession.
Die Wachstumszahlen zum 3. Quartal aus Deutschland mit +0,1% zum Vorquartal und +1,2% zum Vorjahr sowie Frankreich mit +0,3% bzw. +0,4% dürften Erleichterung auslösen. Die Rezession wurde in Deutschland vermieden. Sie ist damit auch für die Eurozone unwahrscheinlich geworden. Allerdings sind diese Zahlen kein Grund zum Jubeln. Deutschland bleibt aufgrund des schwachen Konsums unter seinen Möglichkeiten. Und Frankreichs Dynamik ist so schwach, dass soziale Probleme und politische Instabilität bestehen bleiben. Ein neuer Impuls aus Brüssel wie das erfolgreiche Projekt „Binnenmarkt“ ist auch nicht zu erwarten. Eurozone und EU kranken weniger an der beherrschbaren Staatsschuldenkrise, sondern daran, dass Deutschland und Frankreich keine gemeinsame Linie finden, die industriellen Stärken der Europäer wieder zum Tragen zu bringen und so Beschäftigung und Einkommen zu schaffen.
Fazit: Der schwächere Euro wird zum wichtigsten Instrument der Konjunkturpolitik. Doch das kann nur begrenzt wirksam bleiben.