Der Industriemotor stottert
Alle Welt wartet auf die Zinserhöhung in den USA. Doch dafür müssen die Zahlen stimmen. Auch die der Industrie.
Rein rechnerisch ist das Gewicht der Industrie im BIP der USA nicht mehr sehr groß. Es dominieren die Dienstleistungen. Dennoch bleibt die Industrie ein wichtiger Impulsgeber. Denn die hier geschaffenen Jobs und Einkommen wirken maßgeblich auf die Nachfrage der privaten Haushalte. Eine große Volkswirtschaft kann kaum dauerhaft davon leben, dass sich ihre Arbeitskräfte gegenseitig immer mehr Hamburger verkaufen. Ein genauerer Blick fördert aber allenfalls einen flachen Aufwärtstrend der Industrie zutage. Die Produktion zog zwar zuletzt um 0,3% zum Vormonat an, nach -0,2% und -0,5% in den beiden Monaten davor. Die Aussichten bleiben jedoch trübe. Die Auftragseingänge (factory orders) gingen nach -0,7% mit -1% zum Vormonat weiter zurück. Die Einkaufsmanager-Indizes weisen ebenfalls eher auf Stagnation als auf Dynamik hin. Wie schon die Abwärtsrevision der IWF-Wachstumsschätzung auf 2,5% nach 3,6% zu Jahresbeginn.
Fazit: Die US-Konjunktur ist schwach. Zinshoffnungen und die Dollarbewertung stehen auf dünnem Eis.