Die Statistiker haben zum Jahreswechsel Pause. Dennoch lassen sich einige positive Nachrichten aus der Wirtschaft zusammentragen, die für Gute-Laune zum Jahresstart sorgen.
War da was? Wenn man auf die eine oder andere Zahl schaut, die gerade veröffentlicht wird, könnte man meinen, die Corona-Rezession war ein Spuk. Und für manche Unternehmen ist es auch so. Sie kommen mindestens um wichtige Erfahrungen reicher aus dem brutalen zweiten Quartal.
Utopien regen das Denken an. Das ist immer gut. In der Praxis gehen sie meist in die Hose. Erst recht, wenn sie ganze Gesellschaften umkrempeln wollen. So wie Sozialismus und Kommunismus. Die Idee vom bedingslosen Grundeinkommen ist nicht besser, ist FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Ralf Vielhaber überzeugt.
Die V-förmige Erholung der Wirtschaft "nach Corona" kann man getrost vergessen. Es gibt zahlreiche wichtige Unterschiede zur Situation nach dem Lehman-Einbruch von 2008. Und sie treffen besonders auch Deutschlands Industrie und Exporte.
Der US-Arbeitsmarkt stürzt in der Corona-Krise ab. Die USA bezahlen einen hohen Preis für ihre Abhängigkeit von den Dienstleistungen. Das wird für einen heißen Wahlkampf sorgen, der Unruhe auch in den Devisenmarkt bringen wird.
Die USA sind das Land der Rekorde, manchmal auch der traurigen: Noch nie in der US-Geschichte stieg die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe so schnell wie in der letzten Woche; in kaum einem Land der Welt verdoppelt sich die Zahl der Corona-Infizierten so rasch wie in den USA. Das wird deutliche Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. Den Dollar trifft es zunächst nicht. Aus einem bestimmten Grund.
FUCHS-Briefe
Geringqualifizierte werden immer stärker abgehängt
Sie könnte ein Segen sein: die Automatisierung. Maschinen erledigen Arbeiten für den Menschen. Doch sie machen offenbar das gesellschaftliche Leben nicht leichter. Im Gegenteil: Die soziale Schere droht dadurch immer weiter auseinanderzugehen, wie ein aktuelles Rechenmodell zeigt, das deutsche Wirtschaftswissenschaftler entwickelt haben.
Die US-Wirtschaft zeigt sich robust. Es entstehen reichlich neue Jobs. Selbst das Defizit der Handelsbilanz ist leicht gesunken. Das stärkt den Dollar und den Präsidenten.
Nach Jahren des Aufschwungs ist Südamerika zurück in der Krise. Den Ländern des Kontinents gelingt es nicht, ihre Strukturprobleme zu lösen. Daher kommt keine fortschreitende Industrialisierung wie etwa in Asien zustande.
Gute-Laune-Nachrichten für die Woche vom 7. Oktober bis 14. Oktober 2019
Die Konjunkturnachrichten bleiben aktuell weitgehend unerfreulich. Umso wichtiger ein paar good news von der Wachstumsfront herauszufiltern. Und glücklicherweise gibt es sie. Die FUCHS-Redaktion hat sie zusammengetragen.
Indonesien hat ein umfassendes Modernisierungsprogramm gestartet. Ziel ist es u.a. vom Handelsstreit zwischen USA und China zu profitieren. Auslandsunternehmen könnten die großen Gewinner sein.
Europas Arbeitsmärkte sind im Umbruch. Die Erkenntnis, die Beschäftigungszahlen lägen ungefähr wieder auf den Niveaus von 2007, täuschen über deutliche strukturelle Verschiebungen hinweg. Das hat vor allem für einen Bevölkerungsteil negative Konsequenzen.
Das IAB rechnet damit, dass die erfolgreiche Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt anhält. Im Oktober 2018 waren 35% beschäftigt. Die Qualität der Jobs wird sich in nächsten Jahren verbessern, ebenso wie der Anteil der Erwerbstätigen, davon ist das IAB überzeugt ... Mit dieser Bestandsaufnahme malt das IAB das Gesamtbild allerdings rosarot. Und macht die Rechnung ohne den Wirt.
FUCHS-Briefe
Aus den Konjunkturdaten die richtigen Schlüsse ziehen
In jüngerer Zeit häufen sich Negativmeldungen von der Konjunkturfront. Doch es gibt auch eine Reihe gegenläufiger Daten, die oft keine Schlagzeile wert sind. Unternehmer sollten daraus die richtigen Schlüsse ziehen.
FUCHS-Briefe
Rekordniedrige Arbeitslosenquote, weiter steigende Löhne
Des einen Freud, des andern Leid. Auch 2019 werden neue sozialversicherungspflichtige Jobs geschaffen. Die Arbeitslosenquote geht zurück. Das entlastet die Staatskassen. Aber für Unternehmen wird die Personalbeschaffung noch schwieriger. Zumal bisher die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt nicht den hiesigen Erfordernissen entspricht. .
Großbritannien hat seit der Brexit-Entscheidung eine Reihe an Baustellen. Die Konjunktur steht wegen der Zurückhaltung der Investoren unter Druck. Das Außenhandelsdefizit wächst weiter. Jetzt kommt noch ein Faktor hinzu, der auf den Pfundkurs drücken wird.
Die US-Steuerreform wird europäische Unternehmen stark unter Druck setzen. Doch bei genauem Hinschauen zeigen sich die protektionistischen Ziele der Reform. Kurzfristige Erfolge könnten sich schnell in mittelfristige Nachteile verwandeln .
Die Inflationserwartungen für 2018 sind bei vielen Beobachtern zu gering. In Deutschland dürfte die Inflation auf klar über 2% steigen. Die Lohn-Preis-Spirale wird von steigenden Rohstoffpreisen und einem engen Arbeitsmarkt in Gang gesetzt.