Der Lachs darf wieder rein
Russland macht einen Rückzieher bei den eigenen Sanktionen. Wer profitiert davon?
Russlands Regierung hat eine Reihe von Agrar-Produkten von der Sanktionsliste gegen den Westen zurückgezogen. Die Anordnung kommt von ganz oben: Premier Dmitri Medvedev selbst hat sie gestern (20.8.) unterzeichnet. Damit gibt sich die Regierung innen- und außenpolitisch eine Blöße. Der Imageschaden ist erheblich. Das selbstbewusste Auftreten von Präsident und Regierung wird als großspurig entlarvt. Teile der Agrar- und Lebensmittellobby haben heftig gegen die Sanktionen interveniert. Das berichtet Kommersant, der Wirtschafts-Nachrichtendienst in Russland. Branchen seien lahmgelegt worden, weil Russland keine passenden Ersatzprodukte herstellen könne. Auch befreundete Staaten könnten diese nicht liefern. So fehlten Konditoreien Aromastoffe wie Palmöl. Folgende Produkte dürfen wieder uneingeschränkt nach Russland eingeführt werden:
- Saatgut für Saatkartoffeln, Perlzwiebeln, Süß-Mais, Erbsen,
- Jungfisch (Lachs und Forelle),
- Laktosefreie Milch (-Produkte),
- Lebensmittelzusatzstoffe, Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine, Aromainhaltsstoffe, Eiweißkonzentrate.
Fazit: Russland leidet unter den Sanktionen des Westens so stark, dass es sogar einen Imageschaden hinnimmt, um sich die Lage zu erleichtern.