Ende der Durststrecke
Die lange wirtschaftliche Durststrecke der Eurozone endet. Die großen Vier – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien – wachsen wieder. Zum Teil überraschend stark.
Die Wachstumskräfte in Europa verschieben sich. Deutschland lässt leicht nach, Frankreich überrascht positiv, Spanien kommt stark zurück, Italien aus der Rezession. Das zeigen die Wachstumszahlen fürs 1. Quartal. Im gesamten Euroraum lag es bei +0,4% nach 0,3% im Vorquartal. Deutschland kam unterdurchschnittlich mit 0,3% voran, Italien ebenso, beide aber aus unterschiedlichen Richtungen. Frankreich wuchs mit ordentlichen 0,6%, Spanien schaffte sogar ein sattes Plus von 0,9%. Nullwachstum dagegen in Österreich und Finnland, Schrumpfung in Griechenland. Dennoch: Insgesamt legt die Eurozone kontinuierlich zu. Das lässt Spekulationen über einen vorgezogenen Ausstieg der EZB aus ihrem Anleihenkaufprogramm aufkommen. Eigentlich soll dies bis mindestens Mitte 2016 laufen. Die Allianz sieht entsprechende Diskussionen, „ob die entsprechende EZB-Politik noch angebracht ist“, als wahrscheinlich an. Der Versicherer hat allerdings selbst ein Interesse an einem vorzeitigen Ausstieg, leidet er doch unter den künstlich gedrückten Renditen auf dem Anleihemarkt.
Fazit: Wir sehen in den nächsten Quartalen insbesondere für Deutschland wieder bessere Wachstumsdaten voraus. Grund: Dann erst werden der schwache Wechselkurs des Euro und die guten Exportzahlen durchschlagen.