Gar nicht soo schlecht
Die Eurozone hat seit 2012 an Stabilität gewonnen. Bisher gelingt es ihr nicht, davon politisch zu profitieren.
Das neue Jahr brachte erstaunliche Wendungen. Litauen führte den Euro ein. Gleichzeitig wurde erwogen, Griechenland aus dem Euro zu entlassen – die Griechen werden darauf nicht eingehen. Beides deutet auf eine gestärkte Eurozone hin: Der Beitritt ist weiter attraktiv. Die Euro-Partner sind aber nicht mehr so leicht erpressbar, dass ein „Grexit“ als Schreckgespenst taugt. Die Banken sind weitgehend saniert. Ein Austritt Griechenlands löst keine Dominoeffekte mehr aus. Die anderen Krisenländer sind stabiler geworden, haben aber mit Italien, Spanien und Portugal schwierige Parlamentswahlen vor sich. Allerdings ist die Wachstumsschwäche unverkennbar, die nur vordergründig den schwachen Investitionen geschuldet ist. Es fehlt vielmehr an einer Politik, die Vertrauen schafft, indem sie den bei Wahlen zulegenden EU-Skeptikern sachlich entgegentritt und für neue Dynamik sorgt.
Fazit: EU-Kommissionspräsident Junckers Investitionsprogramm ist bestenfalls ein Schritt – es fehlt auch an Überzeugungsarbeit.