Hochkonjunktur bei Geldautomaten-Knackern
"This is a bank robbery", ulkte einst Otto – doch den Joke kann er nicht mehr bringen. In den Filialbanken in Deutschland wird am Schalter fast nirgendwo mehr Geld ein- und ausgezahlt.
Dafür werden immer mehr Geldautomaten geknackt. Die Commerzbank mit ihrem weiten Filialnetz (rund 2.500) hat damit besonders zu kämpfen. Zuletzt lag die jährliche Steigerungsrate der Automatensprengungen bei 50%. Aber auch Deutsche Bank, Sparkassen und Volksbanken können sich dem „Trend" nicht entziehen.
Das Einsatzgebiet wird größer
Die „Panzerknacker" dehnen ihr Einsatzgebiet in Deutschland immer weiter aus. Vor ein paar Jahren waren professionelle Banden insbesondere in Grenzräumen tätig: vom Emsland bis Rheinland-Pfalz und im östlichen Sachsen. Inzwischen sind sie in ganz Deutschland tätig. Denn sie wissen: Sie müssen nur schnell sein. Die grenzüberschreitende Verfolgung funktioniert nicht richtig.
Die Kosten sind hoch für die Banken. Das Teure sind die Automaten. Und meist wird auch die Filiale selbst erheblich in Mitleidenschaft gezogen und muss renoviert werden. Die Versicherungsprämien sind so hoch, dass die Banken darauf verzichten.
In den Automaten befinden sich meist nur einige Zehntausend Euro. Das Geld ist in einer Kassette. Bei einer Sprengung werden die Scheine in modernen Automaten mit einer Tinte unbrauchbar gemacht. Aber die Banken kommen mit der Modernisierung der Automaten nicht nach. Die alten Automaten haben die Schutzvorrichtung noch nicht.
Fazit: Bankräuber werden sich zunehmend auf Geldtransporte verlegen. Immerhin ist das Leben der Bankmitarbeiter sicherer geworden.