Kalte Dusche aus Paris
Die OECD gibt ihren Frühjahrsausblick auf die Weltkonjunktur. Und schockt die Märkte.
Die neuesten Zahlen der OECD haben einen kleinen Schock ausgelöst. Hinter der Prognose 3,1% und 3,8% für 2015/16 für die globale Wirtschaft (IWF: 3,5% und 3,8%) steht ein skeptischerer Blick auf die USA. Die OECD weist den Nordamerikanern 2% und 2,8% Wachstum zu. Das bleibt unter der IWF-Projektion von April mit jeweils 3,1%. Anders als die IWF-Ökonomen sehen die Forscher der OECD hinter der erneuten US-Schwäche zu Jahresanfang strukturelle Probleme, vor allem in der Aufwertung des Dollar. Allein diese Belastung wird die USA der OECD zufolge etwa 1,2 Prozentpunkte beim jährlichen Wachstum kosten. Demgegenüber enthält das Szenario weitere Vermögenszuwächse mit den entsprechenden Wachstumseffekten – was unausgesprochen spürbar steigende Zinsen vorläufig ausschließt.
Fazit: Da sich die Erwartungen auf eine positive US-Entwicklung fokussiert haben, ist hier ein erhebliches Verlustpotenzial auf allen Finanzmärkten entstanden.