Kein Zutrauen in Abe
Die Revision der Wachstumszahlen bestätigt das negative Bild von Japans Wirtschaft.
Die Korrekturen der japanischen Wachstumszahlen für das 4. Quartal halten sich in engem Rahmen. Auf Quartalsbasis ergeben sich jetzt -0,3% statt zuvor -0,4%. Der Hintergrund der Misere bleibt aber unverändert die schwache Nachfrage im Inland. Frau Watanabe, die sprichwörtlich gewordene japanische Hausfrau, traut der Politik des Premiers Shinzo Abe nicht. Daher hält sie ihre Geldbörse verschlossen. Der Einzelhandel bekommt dies schmerzlich zu spüren. Frau Watanabes Zurückhaltung sorgt für eine schwache Binnennachfrage. Solange es der japanischen Regierung nicht gelingt, die Haushalte zu stärkerem Konsum zu bewegen, wird sich am Gesamtbild nichts ändern. Von den Investitionen der Unternehmen ist nämlich wenig zu erwarten. Sie orientieren sich angesichts schrumpfender Märkte und rückläufigen Arbeitsangebots ins Ausland.
Fazit: Japan hat ein tief in der gesellschaftlichen Entwicklung verankertes Strukturproblem. Es wird von der Politik negiert. Das wiederum weckt das Misstrauen der Bürger.