Kerngesunde Bilanzen
Die kleinen und mittleren Unternehmen Deutschlands bauen weiter Eigenkapital auf. Die Eigenkapitalquote lag 2017 bei hohen 39%. 2004 waren es 32%. Die Eigenkapitalrendite liegt bei 14,7%. Das Kapital wird also gut verzinst.
Zugleich weisen die Firmen weiterhin ein gesundes Umsatz- und Gewinnwachstum auf. Die Umsätze wuchsen 2017 um 6,3%, für 2018 werden 5% erwartet. Die Umsatzrendite liegt bei 6%. Das zeigt der S-Mittelstands-Fitnessindex, für den die Zahlen von über 300.000 kleineren deutschen Unternehmen mit bis zu 250 Mio. Euro Umsatz ausgewertet wurden.
Gut gewappnet für die Zinswende
Die kommende Zinswende wird den Unternehmen kaum etwas anhaben. Kredite machen verkraftbare 43% ihres Fremdkapitals aus. Außerdem sind die Unternehmen langfristig finanziert. Im Durchschnitt wird es sechs Jahre dauern, bis sich ein Zinsanstieg voll im Unternehmen durchschlagen wird. Die Firmen sind aktuell geringer verschuldet, als zu Zeiten mit höheren Zinsen.
Die Produktivität steigt stetig. Dies beantwortet die Frage, weshalb die Mittelständler stetig Arbeitsplätze aufbauen – es lohnt sich für sie. Erwirtschaftete ein Mitarbeiter 2004 erst 32.000 Euro Rohgewinn (Umsatz minus Material- und Personalaufwand), waren es 2017 40.000 Euro.
Auch investiert wird ordentlich. Das Kreditvolumen im Unternehmenssektor der Sparkassen stieg im ersten Halbjahr um 9% an. 2017 wuchsen die Sachanlagen um 4,1%, in den Vorjahren um 3%. Dabei verschieben sich die Investitionen von Gebäuden und Maschinen zunehmend zu Software und Weiterbildung. Die Unternehmen holen also die Digitalisierung nach.
Fazit: Trotz internationaler Unsicherheiten reitet der Mittelstand weiter auf der Erfolgswelle und präsentiert stetig bessere Kennzahlen.