Kostentreiber Elektroauto
Die Netzkosten werden in den nächsten Jahren stark steigen. Der Grund: Wegen der zunehmenden Nutzung von Elektroautos sind hohe Investitionen in die Verteilnetze nötig. Diese sind für die Leitungen in Städten und Dörfern zuständig, die den Strom zu den Endkunden leiten. Derzeit machen die Netzkosten etwa 25% der Stromkosten aus; etwa die Hälfte der Netzkosten entfällt auf die Verteilnetze.
Schneller Aufbau der Ladeinfrastruktur kaum möglich
Ab 2020 ist mit einem stetigen Anstieg der Elektroautoverkäufe zu rechnen. Alle großen Hersteller haben für die Folgejahre neue Modelle mit höheren Reichweiten angekündigt. Damit steigt der Bedarf an Ladestrom. Die regionalen Netze sind darauf nicht ausgelegt. Ein Beispiel: Die Leitungen einer Tankstelle mit Waschstraße reichen üblicherweise gerade aus, eine Schnellladesäule zusätzlich zu versorgen. Schon für zwei Ladesäulen müssen neue Leitungen verlegt werden.
Der schnelle Aufbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur ist nur in wenigen Gebieten möglich. In der Nähe von Umspannwerken oder Trafostationen und anderen Netzknoten sind leistungsstarke Kabel verlegt, die den Anschluss der Ladesäulen einfach machen.
Hohe Investitionen zum Ausbau der Netze nötig
Für den Ausbau der Netze sind hohe Investitionen nötig, die sich auf recht wenige Kunden verteilen. Die Kosten tragen die Einwohner in den Gebieten ihres jeweiligen Netzbetreibers. Die Investitionen werden also auf eine überschaubare Zahl von Stromkunden – einige Zehntausend bis einige Hunderttausend je nach Netz – umgelegt. Deshalb werden die Investitionen die Netzentgelte stärker in die Höhe treiben als Investitionen in die großen Übertragungsnetze, die große Regionen mit einigen Millionen Kunden abdecken.
Fazit: Die Elektromobilität wird zum Kostentreiber bei den Netzgebühren.