Kreditüberziehungen
Die Zahlung von Rechnungen im Außenhandel hängt direkt mit der Konjunkturentwicklung zusammen.
Je schlechter die Lage, desto öfter gibt es Zahlungsverzögerungen und die Zeit bis zur Zahlung steigt. Bei elf Ländern und etlichen Branchen beträgt der Zahlungsverzug bei Lieferantenkrediten im Durchschnitt 66 Tage. Absoluter Negativ-Rekordhalter ist dabei Italien mit 98 Tagen. Am geringsten sind die Zahlungsfristen in den Niederlande (47 Tage) und Deutschland (49 Tage). Lieferanten sollten deshalb Veränderungen der Konjunkturlage berücksichtigen. Besonders deutlich wird das beim Blick auf China. Dort ist der BIP-Zuwachs seit 2007 rückläufig, die Zahlungsfristen nehmen zu (vgl. Chart).
Der Kreditversicherer Euler Hermes spricht von einem repräsentativen Beispiel. Auch in Russland, das seit zwei Jahren konjunkturell massiv abrutscht, werden die Zahlungsfristen länger. Sie liegen aber auf einem insgesamt niedrigen Niveau (49 Tage), weil grundsätzlich wenig auf Kredit geliefert wird. Fazit: Konjunkturverschlechterungen sind ein Warnsignal. Sie spiegeln sich direkt in den Zahlungszielen von Unternehmen wider.