Noch fünf Jahre Boom
Reihenweise heben die nationalen und internationalen Wirtschaftsforschungsinstitute die Konjunkturprognosen für Deutschland an
Reihenweise heben die nationalen und internationalen Wirtschaftsforschungsinstitute die Konjunkturprognosen für Deutschland an. Bei 1,6% (IMK), 1,7% (IWF), 1,9% (Institute) und 2% (IKB) liegen die Schätzungen für den Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr. Auch im nächsten Jahr und weit darüber hinaus soll es mit kräftigen Wachstumsraten weitergehen. Die Gemeinschaftsdiagnose der deutschen Forschungsinstitute rechnet für 2015 mit 2% Wachstum. Noch mehr Optimismus verbreitet das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Es sagt gleich fünf goldene (Konjunktur)jahre voraus. In der Hallenser Prognose sind der Mindestlohn und die Ausweitung der Sozialausgaben wie die Rente mit 63 schon berücksichtigt. Die Eckdaten für 2013 bis 2018 lauten: Wirtschaftswachstum: 1,75% p. a. Zahl der Erwerbstätigen: + 2,75% p. a. Bruttoanlageinvestitionen: +4,5% p. a. Inflationsrate 2%: p. a. In diesem und dem nächsten Jahr wird die Binnenkonjunktur das Wachstum tragen. Privater Konsum, Bauinvestitionen, steigende Investitionen des Staates und der Unternehmen treiben die Expansion. Exporte und Importe nehmen kräftig zu, der Staat erwirtschaftet 2015 Überschüsse in Höhe von 14 Mrd. Euro. Das hat positive Konsequenzen auch für die öffentlichen Haushalte. Bei 42,9 Mio. Beschäftigten 2018 – 1 Mio. mehr als 2013 – nimmt der Staat dann 630 Mrd. Euro ein – 97 Mrd. Euro mehr als 2013. Die Einnahmen des Staates orientieren sich am nominalen Anstieg des BIP. Den veranschlagt das IWH auf 3,75% p. a.. Parallel dazu steigen die Steuereinnahmen. Das eröffnet Spielraum bspw. zum Abbau der kalten Progression (FB vom 14.3.). Real wuchs das BIP zwischen 2008 und 2013 um 75 Mrd. Euro auf 2,48 Billionen Euro. 2018 sollen es 210 Mrd. Euro mehr sein. Die Arbeitsproduktivität wird um 1,2% pro Jahr steigen, schätzt das IWH. Das ergibt mit der Inflationsrate von 2% jährliche Lohnerhöhungen von gut 3%. Die Zahl der jährlichen Zuwanderer geht zwar sukzessive zurück. Aber zwischen 2013 und 2018 wandern über zwei Mio. Menschen zu – zum großen Teil Fachkräfte.
Fazit: Falls die Politik keine weiteren teuren oder unüberlegten Experimente macht, sieht es auf Sicht von fünf Jahren sehr erfreulich aus.