Schlimmer geht’s immer
Brasiliens Wirtschaft geht es schlecht. Und es wird ihr bald noch schlechter gehen.
Mit dem 2. Minusquartal in Folge ist Brasilien nun auch formell in die Rezession zurückgefallen. Nach dem BIP-Rückgang um 0,7% (revidiert nach zunächst -0,2%) im 1. Quartal wurden nun -1,9% für das 2. Quartal notiert. Auf ein Jahr hochgerechnet wird damit ein Absturztempo von fast -8% erreicht! Der Einbruch Brasiliens nimmt Ausmaße an, wie sie zuletzt in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre zu sehen waren. 2015 wird ziemlich sicher insgesamt ein Minus bringen. Ein aktueller Ausblick der Notenbank setzt auch Minuswachstum für 2016 an. Damit dürfte der Investmentgrade Brasiliens verloren gehen. Jedenfalls, wenn man die Ankündigungen der Ratingagentur Moody´s beim Wort nimmt. Die zuvor gehegte Erwartung, dass Brasilien zügig auf einen Wachstumskurs zurückkehrt und seine Haushaltsprobleme in den Griff bekommt, ist erledigt. Die Zielmarken 2% Wachstum und 2% Primärüberschuss im Haushalt erweisen sich schon jetzt als Illusion. Der gerade vorgelegte Haushaltsentwurf für 2016 sieht ein Primärdefizit (also vor Berücksichtigung der Schuldzinsen) vor. Das ist aus Sicht der Finanzmärkte und Investoren ein massiver Schlag gegen die Glaubwürdigkeit der Regierung.
Fazit: Brasilien wird den Turnaround erst mit einem Regierungswechsel schaffen.