In den kommenden zwölf bis 24 Monaten ist jetzt eine volatile Seitwärtsphase für den Greenback zu erwarten. Viele Analysten rechnen damit, dass der Dollar stattdessen nach der ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank an diesem Mittwoch kurzfristig weiter an Wert zulegt.
Die Erfahrungen der Vergangenheit sprechen dafür, dass dem Greenback parallel zum Zinsschritt die Luft ausgeht. So war das auch bei den jüngsten beiden Zinserhöhungszyklen. In beiden Fällen hat der Dollar vor der Zinserhöhung auf- und in den Jahren unmittelbar nach der Zinsanhebung deutlich abgewertet.
Beispiel 1994: Schon im Vorfeld der Zinserhöhungsphase hatte der Dollar ab Februar handelsgewichtet gut 5% an Wert gewonnen. Nach dem Zinsschritt fiel der Dollar zurück und benötigte rund drei Jahre, um den Wert vor der Erhöhung wieder zu erreichen.
Beispiel 2004: Nach dem ersten Zinsschritt legte der Dollar nur eine sehr kurze Rally hin, fiel dann aber zurück.
Eine Fortsetzung der Dollar-Rally und das Erreichen von pari zum Euro wird also noch auf sich warten lassen. Ein baldiger Rutsch auf 0,85 ist unwahrscheinlich. Dafür gäbe es nur gute Argumente, wenn die US-Notenbank eine zügige Gangart für weitere Zinserhöhungen ankündigen würde. Das ist unwahrscheinlich.
Fazit: Für die Entwicklungsländer – und damit für den deutschen Export – wäre ein Ende der Dollar-Aufwertung gut. Sie bekämen im Zeichen der US-Zinswende eine Verschnaufpause. Damit dürften auch der Kapitalabfluss und die Aufwertung der Dollar-Schulden dieser Länder allmählich auslaufen.