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Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG, Stiftungsmanagement 2021, Qualifikation

Gut verständlich und logisch aufgebaut

Wie schlagen sich Hauck & Aufhäuser im Markttest Stiftung? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Doppelt hält besser, könnte das Motto der Anlageideen sein, die die Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG der Deutschen Kinderhospiz Stiftung präsentiert. Und damit ist nicht der Umfang des Werkes gemeint.

Hauck & Aufhäuser starten ihre Anlageidee mit einer leserfreundlichen Zusammenfassung der Stiftungsanforderungen und der Herangehensweise der Bank sowie der nächsten Schritte. Damit ist der Leser, der Stiftungsvorstand und interessierter Laie, sehr zufrieden. Sieht man doch daran die Hinwendung zum Kunden und das Bemühen, ihn auf die Reise mitzunehmen.

Als angenehm und originell wird auch die Art und Weise empfunden, wie die mit 220 Jahren Geschichte sehr traditionsreiche Bank sich und ihr Geschäftsmodell ganz kurz vorstellt. Und dann geht es auf Seite 10 von 50 Seiten insgesamt auch schon los mit der Vorstellung des Anlagevorschlages.

Zwei Vorschläge werden unterbreitet

Interessant: Hauck & Aufhäuser machen der Stiftung zwei unterschiedliche Offerten: eine nach den bestehenden Anlagerichtlinien, eine nach modifizierten. Während es bei der ersten 65 Prozent Anleihen, 33 Prozent Aktien – vorwiegend aus der Eurozone – und 2 Prozent Liquidität geben soll, sieht die zweite doch entschieden anders aus: nur 35 Prozent Renten, dafür 40 Prozent Aktien Eurozone, 5 Prozent Aktien Welt sowie 10 Prozent Gold und 10 Prozent Mikrofinanz. Die Währungsverteilung sieht mit 95 Prozent Euro ähnlich wie in Vorschlag 1 aus, wo der Euro mit 97 Prozent vertreten sein soll.

Ein kurzer Renditevergleich macht erste Unterschiede zwischen beiden Varianten deutlich: Während vergleichbare nachhaltige Anlagestrategien im ersten Fall in den letzten fünf Jahren eine Rendite von rund 3,8 Prozent p.a. vor Kosten erwirtschafteten, schlugen im zweiten Fall 4,4 Prozent zu Buche. Das ist schon eine erhebliche Differenz.

Innere Logik erkennbar

Der Leser erfährt auf den Folgeseiten sehr detailliert, worin weitere Unterschiede beider Vorschläge bestehen. Insgesamt fällt auf, dass der gesamte Aufbau des Werkes einer inneren Logik folgt, die man gut nachvollziehen kann. Die Themen bauen folgerichtig aufeinander auf.

Mit der aktuellen Richtlinie, so teilen die Autoren des Werks unverblümt mit, sehen sie keine Möglichkeit eines realen Kapitalerhalts bei gleichzeitigen Ausschüttungen. Werden allerdings wie beschrieben die Anteile an Aktien und weiteren Anlageklassen erhöht, erwarten sie eine langfristige Rendite von rund 3,8 Prozent p.a. und 2,0 Prozent laufende Vermögenserträge vor Kosten und Steuern.

Gute Rendite-Risiko-Betrachtung

Gleichzeitig, wird weiter erklärt, steige das Risiko des optimierten Portfolios nur unterproportional im Vergleich zur Rendite. Die Schwankungsbreite liege statt bei 8,5 Prozent bei jährlich 10,2 Prozent. Zudem ging das Vermögen hier in den vergangenen 30 Jahren nur in sieben zurück. Der höchste Verlust lag bei rund minus 16 Prozent im Jahr 2008. Das hört sich alles sehr vertrauenserweckend an.

Nachdem noch detailliert auf die Historie und die mögliche Zukunft beider Vorschläge geschaut wurde, beschäftigt sich der Vorschlag mit den Themen Nachhaltigkeit und Transparenz. Es ist anschaulich zu erfahren, wie der Ethik-Filter in den Anlageprozess integriert ist und welche Experten im Ethikkomitee das ethische Profil von Unternehmen und Staaten in monatlichen Konferenzen bewerten.

Klares Kostenmodell

Auch das Kostenmodell, das Hauck & Aufhäuser präsentiert, kommt wie schon der gesamte Vorschlag ohne unverständliche Fachtermini aus und überzeugt mit Klarheit. In den 0,85 Prozent Managementgebühr sind alle Gebühren enthalten. Eine erfolgsabhängige Zusatzvergütung ist nicht vorgesehen. In einem weiteren Punkt bietet die Bank der Stiftung an gemeinsam die Anlagerichtlinie entsprechend der aktuellen Gegebenheiten weiterzuentwickeln.

Der Anhang befasst sich dann mit Details der Anlagestrategien, mit den Rendite- und Ausschüttungserwartungen sowie mit den Ausschlusskriterien der nachhaltigen Anlagestrategie. Damit, so scheint es, wird dieser gute Vorschlag erfolgreich abgerundet.

 
Services im Rahmen der Stiftungseinrichtung
Unterstützung
• bei der Auswahl des Stiftungszweckes
• bei der Konzeption einer Stiftungslösung
• bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
• während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
Hauck und Aufhäuser greifen hier auf die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern zurück. Für die Ausarbeitung von Stiftungssatzungen und Stiftungsgeschäften sowie bei möglichen Stiftungsgründungen von Todes wegen vermittelt das Haus Kontakte zu seinen deutschlandweiten Stiftungsrechts-Expertenpool (Rechtsanwälte mit Schwerpunkt Stiftungen und Erbschaften, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, etc.).
Services im Rahmen der Stiftungsbetreuung
Unterstützung
• der Koordinierung von Bankverbindungen
• bei Strategiegesprächen
Diese Services bietet Hauck und Aufhäuser mit eigenen Mitarbeitern an. Strategiegespräche: Mindestens zweimal jährlich führt man in Zusammenarbeit mit dem Portfolio-Manager Strategiegespräche durch, in denen neben der speziell für Stiftungen abgestimmten Anlagestrategie auch Themen wie Ausschüttungsanforderungen, Bilanzierung und Reportinganforderungen ggü. Dritten (z.B. Stiftungsaufsicht) erörtert werden.
Services im Rahmen der Stiftungsverwaltung
• keine Unterstützung
Mitarbeit in Stiftungsgremien
• Im Einzelfall wie bei der Neustrukturierung einer Stiftung oder der Übernahme von Gremienverantwortung, dabei wird auf die Einhaltung von Compliance- Vorschriften geachtet
Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
• Im Einzelfall wie bei der Neustrukturierung einer Stiftung oder der Übernahme von Gremienverantwortung
Angebot von Treuhandstiftungen
• Im Falle des Wunsches einer Treuhandlösung bestehen Kontakte zu verschiedenen Einrichtungen, die mit dem Stifter individuell besprochen werden.
Weitere Services für Stiftungen
• Zusammenarbeit mit der Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG im Bereich der Vermögensverwaltung, insbesondere bei Ethik- und Nachhaltigkeitsanalysen.
• Weitere angebotene Services: Vermittlung von Kontakten zu bestehenden Stiftungen, bzw. Arbeitskreisen des Bundesverbands Deutscher Stiftungen.
• Einladung zu von Hauck & Aufhäuser initiierten Veranstaltungen für Stiftungen, die regelmäßig stattfinden.
Seit wann verfügt Ihr Haus über Stiftungskompetenz?
Seit 1999
Wie viele fremde Stiftungen betreuen Sie?
Vielzahl unterschiedlicher Stiftungen mit einem Volumen von 710 Millionen Euro
Haben Sie eine eigene Stiftung?
Seit Januar 2008 gibt es die Hauck & Aufhäuser Kulturstiftung. Sie würdigt außerordentliche Begabungen im Bereich Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft und Bildung.
Mit welchen Stiftungsaufsichtsbehörden hatten Sie bereits zu tun und kennen deren ggf. spezifische Anforderungen?
Durch die bundesweiten Aktivitäten der Bank kommt man mit verschiedenen Organen der regionalen Stiftungsaufsicht in Berührung
In welchen Niederlassungen haben Sie Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz?
Hauptansprechpartner ist Frau Krämer. In den Niederlassungen in Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg und Köln finden die Kunden darüber hinaus Relationship-Ansprechpartner.

Adresse

Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG

Kaiserstraße 24

60311 Frankfurt am Main

 

Website: www.hauck-aufhaeuser.com/private-banking/stiftungen

 

Ansprechpartner

Falk Schäfer

Stellvertretender Abteilungsdirektor

Kundenbetreuer

069 21611430

falk.schaefer@hauck-aufhaeuser.com

 

Karen Krämer

Abteilungsdirektorin

Stiftungs- und Nachfolgeplanung

069 2161 1442

karen.kraemer@hauck-aufhaeuser.com

 

Fazit: Hauck & Aufhäuser präsentiert der Stiftung einen leicht verständlich formulierten und grafisch gut aufbereiteten Vorschlag, der alle wesentlichen Fragen beantwortet. Besonders gefällt der konkrete Vergleich zwischen zwei Vorschlägen, die sich auf die bestehende und eine mögliche modifizierte Anlagerichtlinie beziehen. Dadurch werden dem Leser konkrete Entscheidungshilfen mitgeliefert.

Ein klares Ja zur Teilnahme an der Endrunde.

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