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Gute Aussichten für Windanlagen-Hersteller

Globaler Markt trennt sich in Masse und Klasse

Mehrere Windräder auf einem Feld. © kamisoka / Getty Images / iStock
Von den drei großen deutschen Windkraftanlagen-Herstellern gibt es derzeit nur schlechte Nachrichten. Die Industrie hat auf den Auftragseinbruch nach 2017 zu spät reagiert und damit ihre finanziellen Probleme verschleppt. Aber die Aussichten für die Branche sind gut, nicht nur in Europa.

Der globale Markt der Windkraft-Hersteller spaltet sich global immer klarer in zwei Segmente. Einerseits gibt es eine stürmisch wachsende Branche in China, andererseits eine langsam wachsende in Europa. Insbesondere den deutschen Herstellern von Windkraftanlagen geht es schlecht. Siemens-Gamesa wird auch in diesem Jahr so hohe Verluste schreiben, dass es die Bilanz der Muttergesellschaft Siemens Energy verhagelt. Die Hamburger Nordex SE erhöht ihr Kapital um knapp 200 Mio. Euro, nachdem sie erst vor knapp einem Jahr eine Kapitalerhöhung um 600 Mio. Euro durchführte. Enercon erhält Staatshilfen in Höhe von 500 Mio. Euro.

Späte Reaktion nach dem Auftragseinbruch nach 2017

Eine Ursache für die Probleme war, dass die Branche auf den Auftragseinbruch ab 2017 viel zu zögerlich reagierte. Seitdem werden in Deutschland etwa 50% weniger Anlagen pro Jahr neu gebaut. Entlassungen folgten aber erst Jahre später. 

Lange hielt sich die Hoffnung, mit Auslandsaufträgen den Einbruch abzufedern. Aber die Märkte in den USA, Südamerika und Asien entwickelten sich viel langsamer, als von der Industrie erwartet. Die Corona-Krise und die folgenden Lieferkettenprobleme trafen dann eine finanziell geschwächte Industrie. Häufig sind die Lieferungen an Windparkbetreiber auch mit hohen Konventionalstrafen für Verspätungen belegt, was den Druck auf die Branche weiter erhöhte.

Technische Trennlinien am Markt

Die chinesische Konkurrenz ist stark geworden. Sieben der zehn größten Hersteller stammen von dort. Aber der chinesische Markt wächst sehr schnell und absorbiert die Produktion der chinesischen Windradhersteller. Die europäischen Produzenten konzentrieren sich viel stärker auf ihren Heimatmarkt. Außerhalb Chinas sind sie kaum noch präsent. Während in Europa der Zubau im Jahr 2021 bei 7,4 GW lag (davon 3,3 GW offshore) hat China in der gleichen Zeit 47,9 GW zugebaut (davon 2 GW offshore). Das Wachstum der Branche ist in China somit deutlich höher. Allerdings profitieren die deutschen Hersteller nicht von diesem steilen Wachstum. 

Der Markt teilt sich global klar entlang technologischer Standards auf. Denn in China und den chinesischen Exportmärkten wird hauptsächlich auf die billigere, aber technisch nicht so ausgereifte chinesische Technik gesetzt, so Greenpeace China. Die europäischen Hersteller bedienen dagegen eher das obere Ende der Technik-Skala. Sie liefern Anlagen mit hohen Leistungen und einer breiten Palette von Einsatzgebieten (z. B. Schwachwindgebiete, Anlagen mit Fernregelung usw.).

Gute Aussichten, nicht nur in Europa

Die Aussichten für die Branche sind jetzt aber gut. Vor allem in Europa scheint sich das Blatt zu wenden. Hier dürfen alternative Energien mit dem EU-Programm „Fit for 55“ künftig besonders schnell wachsen. Auch die ausländischen Märkte entwickeln sich inzwischen besser. Windkraft ist in vielen Ländern eine der billigsten Energien. Das dürfte die Nachfrage auch nach europäischen Anlagen anschieben. 

Fazit: Die Windkraft-Branche trennt sich global zunehmend entlang technischer Standards. Während China Masse liefert, können deutsche Hersteller Klasse liefern. Zusätzlichen Rückenwind wird es nun durch die grünen Pläne der EU geben.
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