Höhere Windturbinen für kostengünstigeren Strom
Der dänische Vestas-Konzern arbeitet an der Entwicklung von 260 Meter hohen Windturbinen. Nach Angaben des Vorstands dürften sie die höchsten der Welt sein. Allerdings gibt es ähnliche Pläne auch bei General Electric aus den Vereinigten Staaten und Siemens/Gamesa aus der EU.
Geplant sind die hohen Vestas-Turbinen für den Einsatz in Offshore - Windparks. Ihr wirtschaftlicher Reiz liegt darin, dass sie eine bessere Windausbeute als niedrigere Turbinen sichern. Die Steigerung der Windausbeute geht über die Kostensteigerung für die grösseren Turbinen hinaus.
Zu hohe Auktionserlöse gefährden Erfolg
Der CEO von Vestas, Henrik Andersen, geht davon aus, dass derartige Turbinen das Gesamtniveau der Stromkosten aus Windparks nennenswert senken werden. Ein Kostenrisiko sieht der CEO des dänischen Windstrom-Unternehmens Orsted, Mads Nipper, allerdings in den Auktionserlösen für die Standorte derartiger Windturbinen im Meer. Als warnendes Beispiel nennt er dabei die jüngste Versteigerung in Großbritannien in den Gewässern vor der walisischen und englischen Küste. Hier kamen vor allem Mineralölkonzerne wie BP und Total sowie Unternehmen wie EnBW aus Deutschland, Cobra aus Spanien sowie die Macquarie-Gruppe zum Zuge. Die von ihnen bezahlten “sehr hohen Preise” gefährden laut Nipper den Kostenvorteil der Offshore-Windenergie.
Orsted selbst ist dieser Tage eine Kooperation mit dem polnischen Energieunternehmen PGE für den Betrieb von Offshore - Windanlagen eingegangen. Ähnliche Abkommen für andere neue Märkte sind offenbar nicht ausgeschlossen. Nipper kommentiert dazu, dass die hohen Auktionspreise in Grossbritannien als Folge hätten, dass letztlich auch die Strompreise deutlich stiegen - zu Lasten der Verbraucher.
Fazit: Wohin der Strompreis wirklich tendiert, ist immer schwerer abzusehen. Die Turbinen verbilligen die Gewinnung aber die Preise für die Standorte steigen extrem.
Interessant für alle stark stromkostenintensive Betriebe.