Kakaopreis unter Druck
Der Kakaopreis dürfte bald einen Gang höher schalten. Denn unterdurchschnittliche Regenfälle in der Elfenbeinküste, dem wichtigsten Kakaoproduzentenland, könnten sich negativ auf die Zwischenernte auswirken. Regionalen Kakaobauern zufolge war es in der letzten Woche in den meisten Anbauregionen dort zu heiß und zu trocken. Die unterdurchschnittlichen Regenfälle in der Cote d'Ivoire sorgen dafür, dass der Boden austrocknet, was zu einem Abwerfen der Blüten und zu kleineren Schoten führen könnte.
Nachfrageseite schwächelt
In der vergangenen Woche war der Kakaopreis nach der Veröffentlichung schwacher Verarbeitungszahlen für das vierte Quartal unter Druck geraten, da diese auf eine verhaltene Nachfrage hindeutet. Demnach ging die Kakaoverarbeitung in Asien um 0,2% gegenüber dem Vorjahr zurück, in Europa fiel sie um 1,7% und in Nordamerika um 8,1%.
Grundsätzlich bleibt der Kakaomarkt jedoch unterversorgt. Schätzungen der internationalen Kakaoorganisation ICCO zufolge, dürfte das Angebotsdefizit im vergangenen Erntejahr 2021/22 auf 306.000 Tonnen und damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Datenerhebung vor 60 Jahren gestiegen sein.
Charttechnik spricht für steigende Preise
Aus technischer Sicht bewegt sich der Kakaopreis seit Ende September in einem moderaten Aufwärtstrend, der bislang im Bereich um 2.700 US-Dollar je Tonne gedeckelt wird. Gelingt dem Kakaopreis der Sprung über dieses Level, dürfte der Schokoladengrundstoff zügig Kurs auf die nächste runde Marke bei 2.800 US-Dollar je Tonne nehmen.