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Deutschland schröpft seine Mittelschicht

Erstklassig nur bei Steuern und Abgaben

Die OECD hat neuste Zahlen zur Belastung der Löhne mit Steuern und Abgaben vorgelegt. Und zeichnet da für Deutschland ein in Teilen erschreckendes Bild. Vor allem, wenn man an die Zukunft denkt.

Dass Deutschland kein Steuerparadies ist, wissen wir schon lange. Und das gilt nicht nur für Unternehmen und hohe Einkommen. Obwohl wir bei Beschäftigtenzahlen (sozialversicherungspflichtig) und Steuereinnahmen gerade in der besten aller Welten leben, schröpft die Regierung die Lohnempfänger nach wie vor gnadenlos.

Die jüngsten Zahlen der OECD sollten auch Unternehmer erschrecken. Danach behält ein verheirateter Arbeitnehmer nach Steuern und staatlichen Zuwendungen wie Kindergeld etc. 78,3% vom Bruttolohn übrig. Im OECD-Durchschnitt sind es 85,8%.

Was bringt ein guter Bruttolohn, wenn nach Steuern kaum etwas bleibt?

Gerade wer im Wettbewerb um Facharbeiter steht, kann darüber nicht hinweg schauen. Denn den Arbeitnehmer interessiert weniger der Bruttolohn als „das, was hinten rauskommt". Und wer Facharbeiter „aus aller Herren Länder" anwerben bzw. gute Kräfte halten will, muss diesen Konkurrenzfaktor einbeziehen. Ein alleinstehender, kinderloser Arbeitnehmer kommt sogar auf den zweithöchsten Abgabenwert in der OECD: 49,5% greift der Staat bei uns ab. Im Schnitt der OECD-Länder liegt der Arbeitskostenanteil nur bei 36,3%.

Das sind Werte, die beunruhigen müssen. Denn wenn der Staat heute schon derart hinlangt, um seine Umverteilungsmaschinerie zu schmieren, was wird dann morgen, wenn die Babyboomer in Rente sind und als Steuer- und Abgabenzahler weitgehend ausfallen?

Bei der Unternehmensbesteuerung sieht es bekanntlich nicht besser aus. Auch hier hat der Standort ein Problem. Und selbst, wenn die G7 inzwischen etwas aufgeschlossener über die Mindestbesteuerung von Internetgiganten sprechen – bis zur Umsetzung ist es noch ein sehr langer Weg. Dieses „Steuersubstrat" muss erst mal abgeschöpft werden.

Investitionsstau trotz Rekordsteuereinnahmen

Wenn wenigstens der Output stimmen würde. Die Belastungen werden weder in einer ausgezeichneten Infrastruktur (im Gegenteil), noch einem ausgezeichneten Gesundheitssystem, noch einem erstklassigen Bildungssystem, noch einem Top-Betreuungssystem sichtbar.

Erstklassig ist der Staat nur bei Steuern und Abgaben. Wer so wirtschaftet, muss sich nicht wundern, wenn die politische Ernte entsprechend ausfällt, findet Ihr

Unterschrift Ralf Vielhaber

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