Nickel: Stabile Preise trotz steigenden Angebots
Der Nickelpreis dürfte seinen Boden langsam gefunden haben. Darauf deutet eine erneute Prognoseerhöhung des Angebots am Nickelmarkt hin, die nicht mehr zu fallenden Preisen geführt hat. Vorigen Freitag hob der größte russische Nickelproduzent Nornickel seine Prognose für den Angebotsüberschuss in diesem Jahr auf 200.000 Tonnen von zuvor 120.000 Tonnen an. Das Unternehmen begründete dies unter anderem mit einer schwächeren Produktion von Edelstahl in Indonesien.
LME verliert an Bedeutung
Die International Nickel Study Group rechnet derweil mit einem Überschuss von 239.000 Tonnen. Daher dürfte die Aufwärtsrevision von Nornickel an der Londoner Metallbörse LME wenig überraschend aufgenommen worden sein. Lokale Nickelhändler werden zudem nicht müde zu betonen, dass sich die gute Versorgungslage im Wesentlichen auf Nickel der Klasse 2 bezieht und daher für den Preis an der LME, an der Nickel der Klasse 1 gehandelt wird, eigentlich nur bedingt eine Belastung sein sollte.
Aus diesem Grund gilt für Unternehmen wie beispielsweise Eramet – einem Nickelproduzenten mit Sitz in Frankreich und nach eigenen Aussagen der zweitgrößte Produzent von Ferronickel – der LME-Preis nicht mehr als der relevante Benchmark-Preis. Diese Funktion hat inzwischen ein Index des Informationsportals Shanghai Metals Markets übernommen.
Bodenbildung zeichnet sich ab
Mit Blick auf den Kursverlauf nimmt die Chance auf eine Bodenbildung im Bereich der 20.000-Dollar-Marke nun wieder zu (siehe FD vom 12.05.). Vor wenigen Tagen war der Nickelpreis exakt bis an diese charttechnisch und psychologisch wichtige Marke heran gelaufen und hat inzwischen wieder nach oben gedreht. Mit aktuell 21.000 US-Dollar je Tonne handelt das Industriemetall erneut über dieser Marke.