Indonesien wird zum Nickelpreistreiber
Indonesiens Regierung wirkt mit ihrem Handeln wieder deutlich auf den Nickelpreis ein. Schon länger ist es ein bestreben der Politiker des asiatischen Inselreichs die Nickelproduktion zu nationalisieren. Nun wollen sie die Produktion von höherwertigem Nickel fördern und die Steuererleichterungen für Produzenten von Nickel mit niedriger Qualität deutlich reduzieren. Höherwertiges Nickel wird beispielsweise für die Herstellung von E-Auto-Batterien benötigt.
Indonesien will umweltfreundlicheres Nickel
Seit der Einführung der ersten Ausfuhrverbote von Nickelerzen hat in Indonesien ein Boom von Nickelroheisen (NPI) eingesetzt. Das ist ein Nickelprodukt der sogenannten zweiten Klasse. Zwar kann dieses in Zwischenprodukte (Nickelmatte) mit einem höheren Nickelgehalt umgewandelt werden – dies geht jedoch zu Lasten der Umwelt. Da die indonesische Regierung zudem anstrebt, die Nickelproduktion nachhaltiger zu gestalten, um ESG-Standards zu genügen (um so attraktiver für westliche Abnehmer zu sein), dürfte dies langfristig in ihrem Interesse sein.
Allerdings ist auch diese Alternative eine größere Belastung für die Umwelt als die herkömmliche Produktion von Klasse 1 Nickel. Denn Indonesien verfügt in erster Linie über Vorkommen von Nickel-Lateriterzen. Diese können zwar ebenso in höherklassige Zwischenprodukte umgewandelt werden, doch auch die hier verwendete Technologie (HPAL) ist mit vergleichsweise höheren CO2-Austößen verbunden. Somit dürfte der Weg zu einer sicheren Versorgung mit Klasse 1 Nickel nicht einfach sein, was den Nickelpreis auf mittlere bis längere Sicht eher steigen lassen dürfte.
Nickelpreis kurzfristig im Sinkflug
Der langfristige Aufwärtstrend bei Nickel ist ohnehin intakt. Auf kurze Sicht droht allerdings charttechnisches Ungemach, sollte der Nickelpreis unter die Marke von 22.500 US-Dollar je Tonne fallen. Dann liegt die nächste Kursunterstützung im Bereich der runden 20k-Marke. Aktueller Nickelpreis: 23.024 US-Dollar je Tonne.