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Konjunktur

China: IWF warnt vor Schuldenproblem

China hat ein Schuldenproblem, die Wirtschaft dümpelt. Doch das eigentlich Beunruhigende ist eine tiefer gehende Interpretation dieser Zahlen.
In den letzten Monaten rufen Daten aus China Warnungen hervor. Zuletzt als die Industrieproduktion per Juli mit +6% knapp unter der Konsensschätzung lag (6,2%). Oder die Handelsbilanz per Juli einen Export-Rückgang um 4,4% auswies und der Importrückgang um 12,5% (Konsens -7,4%) einen regelrechten Einbruch der Binnennachfrage andeutete. Die Außenhandelszahlen erweisen sich allerdings durch Wechseleffekte stark überzeichnet. Trotz akzeptabler Zahlen gibt es gute Gründe für die gespannte Stimmung. China schiebt mit den immensen Schulden vor allem der Staatsunternehmen ein Strukturproblem vor sich her. Das stellte der IWF jüngst heraus. Die Gesamtschulden (brutto) aller Sektoren liegen bei 245%, die der Unternehmen betragen 145% – jeweils bezogen auf das BIP. Das liegt im Rahmen des Üblichen. Sorgen macht das Tempo der Verschuldung. Sie ist allein in den Jahren von 2007 bis 2014 um das Vierfache gewachsen. Hinter diesem starken Anstieg steckt ein Politik-Problem: Die Führung versucht durch eine (allzu) expansive Konjunkturpolitik das Wachstum hoch zu halten. Damit drückt sie sich davor, weitere Reformen durchzuführen und vor allem auf Privatisierung zu setzen. Beides aber hatte zuvor den entscheidenden Antrieb für den Wachstumsschub geliefert. Die Nebenwirkungen sind beachtlich. Das Produktivitätswachstum leidet. Denn zu viele ineffiziente Staatsbetriebe werden künstlich am Leben gehalten. Sie nehmen der privaten Konkurrenz die Luft zum Atmen. So entfallen rund 50% des gesamten Bankenkredits auf die (nicht finanziellen) Staatsunternehmen. Mit dieser Kapitalausstattung liefern sie aber nur rund 20% der Wertschöpfung. Allein das ist Indiz für eine erhebliche Fehlsteuerung.

Fazit: Bei Licht besehen sind (noch) nicht die Zahlen aus China selbst bedrohlich. Es ist vielmehr der wachsende Eindruck der Inkompetenz und Planlosigkeit, den die Politik durch ihr Zaudern vermittelt.

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