Arbeitgeber: GKV-Beiträge werden steigen
Die Krankenversicherer geben mehr aus, als sie einnehmen. 2016 etwa werden die im Gesundheitsfonds gesammelten Reserven verbraucht sein.
Die Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden spätestens 2017 steigen. Grund: Experten rechnen damit, dass der Gesundheitsfonds bereits 2016 geleert sein wird. Die Reserve aus der kräftigen Anhebung bei seiner Schaffung ist bald verbraucht. Dazu tragen auch Mehrausgaben durch neue gesetzliche Vorgaben wie das Präventionsgesetz oder im Krankenhausbereich bei. Zunächst werden die höheren Beiträge nur die Arbeitnehmer treffen. Denn 2015 hat die Regierung den Einheitsbeitragssatz festgeschrieben. Sie hat diesen zu Jahresbeginn sogar noch einmal um 0,9% ermäßigt. Schon jetzt müssen die Kassen den geschickten politischen Schachzug ausbaden. Schon vor 2015 kamen die gesetzlichen Kassen mit den 15,5% nur knapp zurecht. Folglich strichen die meisten Kassen die Beitragssatzermäßigung sofort wieder ein, in dem sie ihren Versicherten die Zusatzbeiträge entsprechend erhöhten. Der Zorn der Versicherten wird in Kürze die „schlechten“ Kassen treffen. Ihnen werden die Beitragszahler davonlaufen, weil sie mit ihren Zusatzbeiträgen immer weniger wettbewerbsfähig sind. Kassenfusionen sind ebenso absehbar wie Leistungseinschränkungen. Doch auch das wird auf Dauer nicht reichen. Der eingefrorene Arbeitgeberbeitrag von 7,3% ist mittelfristig kaum zu halten. Schon 2013 trug ihn die SPD nur noch gezwungenermaßen mit. Die Linke fordert ohnehin die Wiedereinführung der Beitragsparität. Spätestens 2020 müssen entweder der Bundeszuschuss für die GKV oder der Beitrag auf breiter Front angehoben werden. Dann kommt auch das Zurück zur Beitragspariät unter dem Motto „Gerechtigkeit“.
Fazit: Die Zeit relativer Ruhe bei der GKV nähert sich ihrem Ende. Richten Sie sich perspektivisch auch auf höhere Arbeitgeberbeiträge ein.