Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1441
Parteien | CDU

Der Preis der Großstadt-Strategie

Die bisherige Strategie der CDU, in den Städten mit neuen, modernen Programmen Wähler zu gewinnen, ist nicht aufgegangen. Der CDU-Wähler sucht vorrangig 'Köpfe' und weniger Programme.
Die Strategie der Union, mit neuer Programmatik links von der Mitte in Großstädten zu punkten, zündet nicht. Das werden die Bürgerschaftswahlen am 15. Februar in Hamburg erneut bestätigen. Mit 20% in der jüngsten Umfrage liegt die CDU mit ihrem Spitzenmann Dietrich Wersich als Herausforderer des voraussichtlich erneuten Wahlsiegers Olaf Scholz (SPD) sogar noch 2 Punkte unter dem Wahlergebnis der Union von 2011. Hamburg dürfte sich in die ununterbrochene Reihe schlechter Wahlergebnisse bei Oberbürgermeisterwahlen in der Ära Merkel einordnen. Ob Frankfurt am Main, Stuttgart oder zuletzt im Frühjahr 2014 Duisburg und Düsseldorf: Überall räumte die CDU ihre einstige Spitzenposition in großen Städten. Nichts deutet darauf hin, dass sich schwaches Personal durch eine vermeintlich großstadttaugliche Programmatik kompensieren lässt. Bei der Bundestagswahl im Herbst 2013 dagegen lag die Union in allen diesen Städten vorn. Dazu war man auch noch die stärkste Partei in traditionell von der SPD geführten Städten wie Nürnberg, München oder Saarbrücken. Auch aktuell fährt die Merkel-Union in der Sonntagsfrage (Wie würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?) stetig Ergebnisse oberhalb der 40%-Marke ein. Die Diskrepanz zwischen Bund und Kommunal- bzw. Landtagswahlen verdeutlicht: Der CDU-Wähler wählt Köpfe, nicht Programme. Doch neue fähige Köpfe kann die CDU bislang nicht anziehen. Diese müssten dem großstädtischen Publikum, so wie ein Ole von Beust, die neue CDU glaubwürdig rüberbringen. Mit angepassten politischen Konvertiten fremdelt der Großstadtwähler offensichtlich. Es bleibt somit bei Merkel als Zugpferd im Bund. Im Gegenzug zeigt sich schon der Preis der „Großstadt-Strategie“. Die Union verliert bei (national)konservativen Wählern, gibt politischen Alternativen Raum, weil ihr in diesem Spektrum Charakterköpfe fehlen. Im Ergebnis scheint der Ansatz also ein Rohrkrepierer zu sein. Doch hat die Großstadt-Strategie noch einen zweiten Aspekt: Die CDU macht sich hübsch für Bündnisse mit den Grünen. Von wegen, man setze stur auf eigene Mehrheiten. Nur mit einem koalitionsstrategischen Ansatz kann die Rechnung für die CDU aufgehen. Sie löst sich damit von der bisherigen Zwangspartnerschaft mit der FDP – wenn sie nicht eine Große Koalition eingehen will. Dennoch ist der Preis hoch, den die Union für die Bündnisfähigkeit im linksbürgerlichen Milieu zahlt. Das Rekrutieren von Persönlichkeiten fällt ihr schwerer als früher. Zum einen fischen die Grünen selbst geeignete Kandidaten weg. Aber auch Freie Wähler und die AfD angeln im gleichen Kandidatenteich. Knorrige Konservative lassen sich für die sozialdemokratisch weichgespülte Union kaum erwärmen.

Fazit: Die Großstadt-Strategie der Union bringt ihr vor allem Bündnisfähigkeit mit den Grünen, nicht aber eigene Stärke. Merkels Erfolg als Person übertüncht die schwache Substanz der CDU.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang