Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1149
Bremsen für die Parteien

Der Preis der nächsten GroKo

Die Wirtschaft sorgt sich um den Preis der neuen GroKo in Berlin. Der SPD prescht bereits mit Forderungen nach vorne. Doch es gibt Bremsen für alle Partner. Was voraussichtlich kommt, was nicht.

In Kreisen der Wirtschaft wächst die Sorge, dass die Neuauflage der GroKo zu einem Aufblühen des Steuer- und Abgabenstaats führen wird. Die Umfaller-SPD schraubt in den Verlautbarungen vor dem gemeinsamen Sondierungsgespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag den Preis einer Einigung hoch. Der Wirtschaftsflügel der Union warnt, dass die Zustimmung der SPD teuer werden könnte.

Das Erpressungspotential der SPD ist jedoch begrenzt. Einmal steht die Schuldenbremse ab 2019 dagegen. Sollte ein Sozialdemokrat (Olaf Scholz?) den Posten des Finanzministers übernehmen, wird er ebenso auf die dann „rote Null" im Haushalt achten müssen wie zuvor Wolfgang Schäuble (CDU).

Zudem wird die CSU peinlich darauf achten, dass die GroKo nicht schon in den Verhandlungen überzieht. Denn dann können die Christsozialen die Bayern-Wahl im kommenden September knicken. Die CSU hat in der angestrebten Dreierkoalition so etwas wie eine Sperrminorität im Bundestag. 355 Stimmen sind die Kanzlermehrheit. Ohne die 46 CSU-Abgeordneten im BT kämen CDU und SPD nur auf 353 Stimmen.

Wir haben für Sie sondiert, was wie verhandelt werden könnte. Zunächst innenpolitisch: 

  • Der Braunkohleabbau bleibt. 
  • Bildung bleibt Ländersache. Aber das Kooperationsverbot wird aufgeweicht. Den Ländern wird freigestellt, ob sie mit dem Bund kooperieren. 
  • Der Mindestlohn wird auf 9,50 Euro angehoben. 
  • Die jederzeitige Rückkehrmöglichkeit in Vollzeitarbeit kommt – für Betriebe ab 200 Mitarbeitern. 
  • Das Ehegattensplitting bleibt erhalten.  Der Spitzensteuersatz bleibt, wo er ist.  Der Soli wird geringfügig abgebaut („Einstieg in den Ausstieg"). 
  • Die Bürger-Einheits-Krankenversicherung kommt nicht bzw. wird via Prüfauftrag vertagt. 
  • Keine Einheitshonorierung der Ärzte.

Am meisten wird bei der Rente passieren. Hier wird am üppigsten Geld ausgegeben. 

  • Das Rentenniveau wird bei 48% fixiert. Hier setzt sich die SPD durch. 
  • Die Flexi-Rente wird weiter ausgestaltet/gelockert. 
  • Die Mütterrente wird nicht mehr auf die Grundsicherung angerechnet. 
  • Die Solidarrente kommt bei gleichzeitiger Anhebung der Gundsicherung. 
  • Selbständige müssen mit der gesetzlichen Rentenzwangsversicherung rechnen. Aber natürlich gilt Bestandsschutz.

Und europapolitisch? 

  • Für Europa wird es keine zusätzlichen Budgets geben.Schon gar nicht vor dem Brexit (April 2019). 
  • Direkte Transfers an die Südländer bleiben ausgeschlossen. 
  • Die Bankenunion kommt nicht.

Fazit: Zum Nulltarif wird die neue GroKo nicht zu haben sein. Sie wird aber auch kein Haushalts-Harakiri begehen. Und sie wird auch für die Wirtschaft nicht allzu viel bewegen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Wirtschaftsministerium prüft Neuregelung für Netzverknüpfungspunkte

Stromnetz soll effizienter genutzt werden

Der Ausbau der erneuerbaren Energien könnte mit einer einfachen Gesetzesänderung beschleunigt werden. Es geht um die Anschlusspunkte, an denen die Solar- und Windkraftanlagen mit dem Stromnetz verbunden werden. Die sind bisher nur sehr wenig ausgelastet. Das Wirtschaftsministerium prüft nun eine Gesetzesänderung, wie es gegenüber FUCHSBRIEFE bestätigte.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: HypoVereinsbank

Die HypoVereinsbank nimmt sich selbst aus dem Rennen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Wenn es eine typisch deutsche Bank gibt – und das, obwohl die HypoVereinsbank ja seit 2005 zur italienischen UniCredit Bank gehört – dann sind es die Münchner. Einen schriftlichen Anlagevorschlag für die Stiftung Fliege könne man erst erstellen, wenn „die Grundlage der Vermögensanlage“ als regulatorische Anforderung erfasst sei. Dafür seien die Satzung der Stiftung, die letzte Jahresrechnung, sowie ein kurzes persönliches Gespräch nötig, um die Erfahrungswerte der handelnden Person zu sichten.
  • Fuchs plus
  • Peking arbeitet am Finanzplatz-Modell 2035

China will Aktionäre besser schützen

China hat ein Modell, wie der Finanzplatz im Jahr 2035 aussehen soll. Auf diese Vision arbeitet Peking hin. Gerade wurden eine Vielzahl administrativer Markteingriffe beschlossen, die vor allem Anleger schützen sollen. Das wird den Finanzplatz insgesamt attraktiver machen.
Zum Seitenanfang