Industrie: Politik tut zu wenig
Deutschlands Wirtschaft wächst. Dennoch ist die Industrie besorgt über die Zukunft des Standorts.
Die Politik tut zu wenig, um den Standort Deutschland langfristig attraktiv zu halten. Davon ist der Präsident des Deutschen Maschinen- und Anlagebau (VDMA), Dr. Reinhold Festge, überzeugt. Festge gab sich im Gespräch mit Fuchsbriefe enttäuscht, dass die Politik keine Verantwortung verspüre, dafür zu sorgen, dass die Wirtschaft auch langfristig gut weiterlaufen kann. Ein bis zwei Prozent Wachstums-Plus für die Gesamtwirtschaft seien unzureichend „bei dem Rückenwind, den wir haben“, so Festge. Er spricht damit Zinsen, Rohstoffpreise und Wechselkurs an. Festge wünscht sich insbesondere in der Bildungspolitik mehr Anstrengungen. Die technische Ausbildung der jungen Leute für die digitalisierte Wirtschaft müsse jetzt vorangetrieben werden. Mehr Nachdruck von seiten Berlins wünscht er sich auch gegenüber den USA – bei der Sicherstellung des Rechtsrahmens für die deutschen Banken etwa im Iran-Geschäft. Beim Brexit fordert er die Verantwortlichen in Großbritannien und der Europäische Union auf, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen.
Fazit: Die deutsche Industrie sorgt sich um die Zukunftsfähigkeit des Standorts. Die mittelfristige Haushaltsplanung (siehe heutiger Aufmacher) unterstreicht diese Sorge.