SPD startet im neuen Jahr Gute-Laune-Offensive
Die SPD will im neuen Jahr mehr Zuversicht, Selbstvertrauen und gute Laune ausstrahlen. Und damit Wähler zurückgewinnen. Die Parteispitze um Andrea Nahles will dazu auch die Hartz IV-Reformen als „Erfolgsmodell" verkaufen. Nahles und andere Spitzen-Sozis wie Arbeitsminister Hubertus Heil stellen sich hinter das Reformwerk – das man allerdings „weiterentwickeln" wolle. Man stehe dazu und wolle auf die positiven Arbeitsmarkteffekte verweisen, die die (teure) Sozialreform mit sich gebracht habe, heißt es.
Künftig will man sich in der Parteiführung Erfolgsrezepte einiger Sozialdemokraten genauer anschauen. Beginnen wollen die Sozen damit auf ihrer Vorstandsklausur Mitte Februar (voraussichtlich 11. und 12.2.). Im Blickfeld steht das Erfolgsprofil des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stefan Weil und der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Zu lange habe man nur nach den Fehlern gesucht, die man gemacht habe, meinen führende SPD-ler.
Pikante Personalie als Teil der „Gute-Laune-Offensive"
Zur „Gute-Laune-Offensive" der Partei gehört aber auch eine pikante Personalie. Der stellvertretende Parteivorsitzende Ralph Stegner soll möglichst kürzertreten. Stegner äußert sich gerne auf allen möglichen Kanälen in der Öffentlichkeit, von Radio- oder Zeitungsinterview bis Talkshow. Er wirkt aber stets missmutig und nörgelig und spricht mit schnarrender Stimme. So ist er zum Miesepeter-Gesicht der Partei geworden. Das wirke eher kontraproduktiv. Auch den großsprecherisch auftretenden Juso-Chef Kevin Kühnert will man stärker einhegen.
Ziel der Partei ist es, dass die Große Koalition bis zum regulären Wahltag 2021 hält. Dann will man in neuer Konstellation – Angela Merkel wird dann nicht mehr fürs Kanzleramt kandidieren – die Chance für die Partei suchen. Finanzminister Olaf Scholz hat seinen Hut schon in den Ring geworfen.
Um in künftigen Wahlkämpfen besser auszusehen, soll auch das Willy-Brandt-Haus personell neu aufgestellt werden. Die Kampagnenfähigkeit der SPD sei nicht optimal, man habe diesbezüglich zuletzt nicht gut performt.
Fazit:
Die SPD hat einen wunden Punkt im Blick. Optimismus ist nicht alles in der Politik, aber ohne Optimismus ist alles nichts. Das beweisen derzeit vor allem die Grünen.