Die Linke setzt auf Lagerwahlkampf
Die Linke setzt bei der nächsten Bundestagswahl 2021 auf einen Lagerwahlkampf. Das Ziel: (Mit-)regieren. Rot-Rot-Grün oder Schwarz-Grün bzw. Schwarz-Grün-Gelb, heißen die Alternativen, vor die der Wähler aus linker Sicht gestellt wird. Man will die Bewegung aufgreifen, die derzeit in der Parteienlandschaft und Wechselbereitschaft der Wähler steckt.
Dahinter steckt ein kluger strategischer Gedanke. Denn es wird nicht nur um politische Inhalte gehen, vor allem um mehr Sozialstaat. Der Wähler soll auch aufgezeigt bekommen: Nur mit der Linken wählt man sicher links. Sowohl die Grünen als auch die SPD wird man als möglich Koalitionspartner der Union als unsichere Kantonisten darstellen. Und liegt damit wohl auch nicht falsch.
Land im Umbruch
Die Linke sieht das Land im Umbruch. Kleinere politische Korrekturen reichen nicht mehr, ein großer Wurf muss her. Und der soll natürlich von links kommen und starke Umverteilungselemente erhalten. Für eine solche „sozial-ökologische Transformation“ wird die Linke werben – und politische Angebote machen. Man befürchtet ansonsten einen fortschreitenden rechts geprägten "autoritären Kapitalismus", wie man ihn bereits in Ländern wie Polen oder Ungarn beobachten kann. Das Land ist aus linker Sicht bereits in eine Gesellschaft von Teilhabern und (gefühlt) Entrechteten aufgeteilt. Letztere hätten jede Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren. Da will man ansetzen.
Fazit: Für die SPD bedeutet das eine Verschärfung ihres strategischen Dilemmas. Sie wird immer weiter zwischen der sozialdemokratisierten CDU und der eigenen Hardcore-Variante links von ihr eingequetscht.