Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2013
Brexit

Dritter Weg gesucht

In Großbritannien wird angestrengt nach einem vorteilhaften Weg zum Brexit gesucht. Findet Großbritannien keinen dritten Weg, hat das Land die Wahl zwischen Pest und Cholera.
In Großbritannien wird angestrengt nach einem vorteilhaften Weg zum Brexit gesucht. Dabei stößt die Regierung um Theresa May auf eine starke EU-Kommission. Und die Briten lernen jetzt ziemlich schnell, dass die EU-Kommission und der ganze Brüsseler Apparat ziemlich einflussreich sind. UK hat nun die Wahl zwischen dem Norwegen-Modell oder der Schweizer Lösung, um den künftigen Status zu regeln. Beide Länder haben unterschiedliche Wege gewählt, mit der EU zu kooperieren. Brüssel wird den Briten jedenfalls wenig Angebote oder Zugeständnisse machen. Norwegen ist mit seinem EWR-Beitritt den einfacheren, aber stärker bindenden Weg gegangen. Das Land ist heute der am weitesten in EU-Strukturen integrierte Drittstaat. Es ist eine Art „Fax-Demokratie“, die die nachzuvollziehende EU-Gesetzgebung aus Brüssel mitgeteilt bekommt – und 1 zu 1 umsetzt. An der EU-Rechtsetzung ist das Land allerdings nicht beteiligt. Obendrein zahlt Norwegen gut 2 Mrd. Euro pro Jahr in den Gemeinschaftstopf. Die Schweiz hat sich für einen komplizierten Alleingang entschieden. Die Alpenrepublik ist kein EWR-Mitglied und muss darum jedes Abkommen mit der EU einzeln verhandeln. So hat sie in sieben sektoriellen Abkommen ihr Verhältnis mit der EU geregelt (Freizügigkeit, Handelshemmnisse, öffentliche Aufträge, Land- und Luftverkehr, Landwirtschaft und Forschung). Trotzdem musste sich die Schweiz den meisten Forderungen der EU beugen. Hinzu kommt eine Disziplinierungs-Klausel. Die besagt: Wird auch nur eines der sieben Abkommen von der Schweiz gekündigt, sind damit auch alle anderen vakant. Das soll „Rosinen-picken“ verhindern. Die Schweiz zahlt wie Norwegen 2 Mrd. Euro pro Jahr nach Brüssel – und hat bei der Gesetzgebung keinen Einfluss, muss aber automatisch umsetzen.

Suche nach Alternativen

Der Ausweg wäre ein dritter Weg. Denn Großbritannien hat noch ein inneres Problem. Das Votum der Schotten lautete eindeutig für den Verbleib in der EU. Insofern drängen die Schotten die Regierung in London, bei den Brexit-Verhandlungen so nahe wie möglich an der EU zu bleiben. Gelingt dies nicht, schwebt ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands als Damoklesschwert im Raum. Das ist etwas, dass London unbedingt verhindern will. Findet Großbritannien also keinen „dritten Weg“, hat das Land die Wahl zwischen Pest und Cholera. Denn weder das Norwegen-Modell noch der Schweizer Alleingang erfüllen die Ziele der Brexit-Befürworter. Die wollten die Freizügigkeit eigenständig regeln, nicht mehr an die EU zahlen und sich die Vorteile des Freihandels erhalten.

Fazit: Die Briten haben mit dem Brexit-Votum viel riskiert – und verloren. Allmählich schwant ihnen, dass sie ihre Ziele nicht erreichen werden. Und die EU muss hart bleiben, schon um potenzielle Nachahmungstäter (Stichwort Nexit) abzuschrecken.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang