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Wahlsieg der polnischen Opposition ist phyrrisch

Eine Ampel für Polen

© European Union
Das Bündnis der polnischen Opposition feiert, dass es ihnen bei den Parlamentswahlen aller Voraussicht nach gelang die absolute Mehrheit zu erringen. Warum dies aber ein Pyrrhussieg sein könnte und was der bisherige polnische Oppositionsführer Donald Tusk von der Berliner Regierung lernen kann, beleuchten die FUCHSBRIEFE.
Polen hat sich mit seiner mutmaßlichen neuen Regierung das Äquivalent zur deutschen Ampelkoalition gewählt. Der bisherige Oppositionsführer Donald Tusk wusste, dass er die nationalkonservativen Amtsinhaber nur mit einem breiten Parteienbündnis aus dem Amt drängen konnte. Das setzt sich aus Tusks liberalkonservativer Bürgerkoalition (31,6% der vorläufigen Wählerstimmen), dem grün-liberalkonservativen Dritten Weg (13,0%) und der polnischen Linkspartei (8,6%) zusammen. Zusammen errang die bunte Truppe eine parlamentarische Mehrheit.

Die Regierungsbildung könnte aber langwierig werden. Polens Präsident Andrzej Duda könnte der amtierenden PiS-Partei den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen. Deren Koalition wurde zwar abgewählt, die PiS ist mit 36,8% aber die stimmenstärkste Partei. Sie könnte versuchen Wege zu einer Minderheitsregierung auszuloten. Erst wenn das scheitert, könnte Tusk zum Zug kommen.

Polen braucht eine starke Regierung

Tusk muss dann zeigen, dass er eine stabile Regierung bilden kann, die für Polen auch Erfolge liefert. Denn wenn er das nicht schafft, droht ein Slowakei-Szenario. Dort regierte seit 2020 ein breites Bündnis aus konservativen, rechtspopulistischen und liberalen Parteien. Die Regierung scheiterte daran, dass sie es nicht schaffte die Inflation und die Energiekrise zu lösen. Der mutmaßliche neue "alte" Regierungschef ist nun wieder der Linkspopulist Robert Fico.

Polens neue Regierung braucht einen gemeinsamen Kern, will sie nicht ebenfalls scheitern und dadurch wieder der PiS in wenigen Jahren zur Macht verhelfen. Europapolitisch sind sich Tusk und seine Partner einig, dass es eine Wende braucht, die umstrittene Justizreform rückgängig gemacht werden müsse, um so EU-Gelder frei zu bekommen. Dass sie im Wahlkampf gemieden haben sich zu einem Euro-Beitritt zu positionieren, deutet bereits erste Unstimmigkeiten an. Auch bei grünen und sozialen Themen dürfte es Differenzen geben.

Tusk hat weiterhin starke Widersacher

Daneben wird sich Tusk gegen eine starke Opposition wehren müssen. Vor allem in den ländlichen Gebieten ist die PiS-Partei stark verankert. Sie hat die polnische Verwaltung auf allen Ebenen mit Partei-Funktionären durchsetzt (FB vom 12.06.2023). Sie dürften Tusk auf lokaler Ebene das Leben erheblich erschweren. Die Korruption hat unter ihnen stark zugenommen. Auch hier muss Tusk Erfolge zeigen - andernfalls könnte auch dieses Thema ein echter Stolperstein werden.

Fazit: Tusk hat mit Deutschland und der Slowakei zwei Negativbeispiele dafür, was passiert, wenn Parteien miteinander koalieren, die nicht zusammenpassen. Mit seinem Oppositionsbündnis droht er ebenfalls genau in diese politische Falle zu tappen. In diesem Szenario wäre der kommende polnische Wahlsieger wieder die nationalkonservative PiS.
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