Eurozone: EZB bleibt „on hold“
Das konjunkturelle Bild der Eurozone ist freundlich. Dem passt sich die EZB mit ihrer Geldpolitik an. Vor allem eine Zahl ist in ihrem Sinne.
Die EZB hat die Ausrichtung ihrer Politik nicht geändert. Die Leitzinsen bleiben bei null. Der Einlagensatz bleibt negativ, der Spitzenrefinanzierungssatz positiv. Der Einstieg in den Ausstieg aus der quantitativen Lockerung durch eine Absenkung der Raten des Ankaufprogramms von 80 Mrd. Euro auf 60 Mrd. Euro bis zum Ende des Jahres ist ebenfalls bestätigt. Diese Ausrichtung passt zu den aktuellen Daten. Die Inflation in der Eurozone bewegt sich mit zuletzt 1,1% nach 0,6% langsam weiter in die richtige Richtung. Das ist nur zum Teil auf die anziehenden Ölpreise zurückzuführen. Auch die Kernrate ohne Lebensmittel und Energiepreise hat sich auf 0,9% (zuvor 0,8%) weiter nach vorne bewegt. Sie deutet damit auf einen positiven Konjunkturtrend hin. Dieser leichte Aufwärtstrend wird auch von anderen Datenreihen bestätigt. Die Industrieproduktion legte zuletzt per November um 3,2% zum Vorjahr zu. Sie übertraf damit sowohl die Erwartungen (Konsens +1,6%) und den Vormonat (+0,8%). Die Umsätze der Einzelhändler als Indikator für den privaten Konsum legten ebenfalls um 2,3% zu – die Konsenserwartung hatte lediglich +1,9% betragen –, wobei schon der Vormonatswert nach oben revidiert wurde. Insgesamt bestätigt sich damit erneut der unspektakuläre, aber stabile Aufwärtstrend in der Eurozone. Die in der kommenden Woche fällige erste Schätzung des Wachstums im 4. Quartal dürfte bei etwa 0,5% (Quartalsvergleich) liegen.
Fazit: Der ruhige Trend der Eurozone setzt sich fort. Risiken liegen jedoch im Ausland und bei der Politik.