Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1875
Brexit-Chaos wird vermieden

Unternehmen nutzen Verlängerung zum UK-Exit

Ein chaotischer Brexit ohne Deal ist so gut wie unwahrscheinlich geworden. Am wahrscheinlichsten ist inzwischen, eine um zwei Jahre verlängerte Frist für den Brexit. Allerdings wird das den Niedergang der britischen Wirtschaft nicht aufhalten. Denn die Unternehmen werden die Verlängerung nutzen, um sich von der Insel zu verabschieden.

Beim Brexit ist der Point of no return überschritten. Zwar ist der harte Brexit ohne Deal ausgesprochen unwahrscheinlich. Doch egal wie sich die Briten jetzt entscheiden, die Unternehmen haben ihre Wegzugsentscheidungen getroffen. Und sie werden sie umsetzen.

Große Firmen und Konzerne beschäftigen sich seit dem Austrittsgesuch mit dem worst case (No-Deal). Daher sind alle Vorarbeiten gemacht. Das Beispiel eines großen deutschen Autoherstellers zeigt, welche unternehmerischen Dimensionen der Brexit hat. So überqueren für diesen Hersteller täglich über 120 Lkw die britische Grenze in beide Richtungen. Teilweise wird ein Bauteil vom Rohstadium bis zum Fertigprodukt vier Mal über die Grenze geschickt. Pro Jahr fallen bei diesem Hersteller, der die britischen Inseln mit Rohstoffen für die eigene Produktion beliefert, auf dem Rückweg des Transports gut 1 Mio. Container-Leerfahrten an.

Herausforderungen in dieser Größenordnung sind dauerhaft nicht zu angemessenen Kosten zu bewältigen. Darum werden etliche große Unternehmen ihre Produktion so weit wie möglich aus UK heraus verlagern und andere Liefer- und Prozessketten aufbauen. Dem werden die kleineren Zulieferer folgen (müssen).

Brexit wird ohne wirtschaftliches und administratives „Chaos" über die Bühne gehen

Die gute Nachricht: Es wird kein „Chaos" geben. Nicht nur wegen langfristiger Vorbereitungen auf Firmenseite. Auch die Regierungen haben die nötigen Vorkehrungen getroffen.

UK und die EU haben umfassende Verträge ausgehandelt. Denen zufolge werden alle Regelungen und Verträge zunächst unverändert weiter bestehen. Schließlich haben die Briten alle EU-Rechte in weiser Voraussicht in ihre Gesetzgebung integriert (EU withdrawal act).

Das House of Commons kann dies auch nicht einfach so ändern. „Eine hohe rechtliche Kontinuität ist gewährleistet", erklärt uns ein spezialisierter Anwalt beim 70. Steuergespräch des BDI. Auch in der verlängerten Übergangszeit hätte UK einen Quasi-EU-Status bis zum nächsten Austrittstermin.

Fazit:

Die Verschiebung des Brexits wird vor allem die (britische) Politik in trügerische Hoffnung hüllen. Nur noch ein vollständiger Exit vom Brexit kann die ausländischen (und etliche inländische) Unternehmen vom Absprung von der Insel abhalten.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Öl, Gas, Strom: Eine Preisfalle für Anleger

Energiepreise in Europa: Trügerische Stabilität

© tomas / stock.adobe.com
Die Inflation sinkt, so scheint es – doch das Bild trügt. Denn allein die Energiepreise drücken die Gesamtteuerung im April um über fünf Prozentpunkte. Tatsächlich steigen die Preise – ohne Energie – deutlich stärker. Wer jetzt Entwarnung ruft, ignoriert die Risiken am Gas- und Ölmarkt. Die Preisbremse könnte sich als Illusion erweisen.
  • USA Handelsbilanz 2025: Ursachen, Risiken und Lösungsansätze

Warum Trumps Zölle das Defizit nicht stoppen

Die USA leben seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse – mit gravierenden Folgen für Handelsbilanz und Staatsfinanzen. Eine Trendwende ist nötig, doch Präsident Trumps Strategie greift zu kurz. Die wahren Ursachen liegen tiefer.
  • Rente ohne Zukunft: Wie die Politik den Reformstau verlängert

Beamte rein, Probleme raus? Die trügerische Rentenreform der Bärbel Bas

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Die neue Rentenreform kommt – doch sie geht in die falsche Richtung. Statt echte Lösungen anzupacken, verschiebt die Politik das Problem erneut in die Zukunft. Warum Selbstständige enteignet, Solidarsysteme gekündigt und notwendige Veränderungen blockiert werden, erklärt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. Er fordert ein kapitalgedecktes Rentensystem.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Polen

Aktien aus Polen sind lukrativ

© filipefrazao / stock.adobe.com
Auf der Suche nach Anlagechancen finden wir gerade lukrative Opportunitäten in Polen. Die Wirtschaft in unserem Nachbarland wächst zügig, einige Aktien sind günstig und haben viel Potenzial.
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche: ASML Holding

ASML: Monopolist der Chipindustrie

SÜSS MicroTec
ASML Holding steht an der Spitze der Halbleiterindustrie mit einem Monopol auf EUV-Technologie, die für modernste Chips unverzichtbar ist. Als Schlüsselzulieferer für Unternehmen wie NVIDIA und Apple profitiert ASML von der wachsenden Nachfrage nach fortschrittlichen Chips durch die digitale Transformation. Jetzt sendet auch die Aktie ein interessantes Kaufsignal.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025: Sutor Bank in der Ausschreibung

Wem solide Stiftungen zürnen dürfen

Erstellt in Canva und ChatGPT
Die Sutor Bank, eingetragen am 10. März 1921, wurde von Max Heinrich Sutor inmitten der Wirtschaftskrise und Inflation gegründet. Seine Vision war eine Privatbank, die sich auf Vermögensbetreuung spezialisiert und in Sachwerte mit solider Substanz investiert. Seit über einem Jahrhundert steht die Sutor Bank für Stabilität und Vertrauen und bietet individuelle Anlagelösungen für ihre Kunden. Was daraus geworden ist, lesen Sie hier.
Zum Seitenanfang