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Griechenland

Vor der Schuldschein-Wirtschaft?

Nach dem Grexit wandelt sich das Währungssystem in Griechenland schnell. Was dann als nächstes kommt.
Das wahrscheinlichste Szenario für den faktischen Grexit geht von endgültig geplatzten Verhandlungen Griechenlands mit der Eurogruppe aus. Bei einem definitiven Aus für die Hilfsprogramme wäre die EZB gezwungen, die Notfallkredite zu stoppen, fällig zu stellen und damit die griechischen Banken in die Pleite zu schicken. Denn im Gefolge des Staatsbankrotts haben sie keine Sicherheiten mehr für die Refinanzierungsgeschäfte. Damit fehlen die Euros, um Pensionen und Gehälter zu zahlen. Das Mittel der Wahl sind dann Schuldscheine der Regierung, so genannte IOU („I owe you“ = ich schulde Ihnen). Diese Ersatzwährung werden die Lieferanten im Ausland kaum akzeptieren. Ohne Kredit des Auslands ist die Obergrenze der Importe durch die laufenden Exporterlöse vorgegeben. Diese Begrenzung war schon in den letzten Jahren erkennbar: Die Exporte sanken vom Hoch mit rund 2,2 Mrd. Euro/Monat auf 1,7 Mrd. Euro. Die Importe brachen dagegen vom Hoch bei 6 Mrd. Euro/Monat auf 3,3 Mrd. Euro ein. Ob der als Ausgleich dringend benötigte Tourismus in der Schuldschein-Wirtschaft noch weiter funktioniert, wird zudem fraglich. Die international üblichen Service-Standards setzen erhebliche Importe voraus, vom Treibstoff für die lokale Mobilität bis zur international diversifizierten Getränkekarte. Zudem dürfte sich bald eine klare Trennung zwischen Märkten für „richtige“ Euro und auch Schuldscheine akzeptierenden herausbilden. Angesichts der Kapitalverkehrskontrollen werden wohl auch regelrechte Schwarzmärkte entstehen. Die gehorteten Euro stocken dann die Importnachfrage auf. Sie fließen sukzessive ins Ausland ab, soweit es der Regierung nicht gelingt, diese Bestände durch Devisenbewirtschaftung und -kontrollen abzusaugen. Sofern Griechenland formell Mitglied der Eurozone bleibt (was möglich ist), wäre theoretisch nach einem Staatsbankrott sogar ein Neustart des Bankensystems auf Eurobasis denkbar. Dazu müsste es gelingen, die gehorteten Euro wieder in die Banken hinein zu bringen und aus dem Tourismus generierte Devisen für erste Refinanzierungsgeschäfte zu nutzen.

Fazit: Noch hat die Politik die Kontrolle. Die geht erst mit dem Staatsbankrott verloren.

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