Der Aufstand der kleinen Leute
Das Aufkommen der Schwellenländer schafft Opfer in den Industrieländern. Diese rebellieren.
Die Erfolge der Rechtspopulisten auf beiden Seiten des Atlantiks deuten an, dass es eine gemeinsame Problemlage gibt. Sie kann keinesfalls auf die jeweils gängigen, spezifisch nationalen Erklärungen – der Euro, die Steuerbegünstigungen für die Reichen, das Establishment, Ausländer, Brüssel – reduziert werden. Ein gemeinsamer Nenner ist die Umverteilung in der Weltwirtschaft: weg von den etablierten Industrieländern, hin zu den Emerging Markets. Sie wird vor allem von den mittleren und unteren Einkommensschichten der Industrieländer bezahlt. Die Politik hierzulande ist – richtigerweise – diesem Wandel gefolgt. Sie hat versucht, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das geschah allerdings um den Preis sozialer Härten. Die Opfer dieser Härten sehen sich indes nicht als Opfer des Wandels selbst, sondern der Politik, die diesen Wandel begleitet hat.
Fazit: Solange es nicht gelingt, die Verlierer des Wandels zumindest durch symbolische Umverteilung an den erkennbaren Erfolgen zu beteiligen, wird die Neigung zur Rebellion steigen.